Seit spätestens den 1960er Jahren gibt es den Mythos um das Bermuda-Dreieck. Das Mysteriöse daran ist, dass es in dem sogenannten Teufelsdreieck zwischen Puerto Rico, Miami und eben den Bermuda-Inseln seit über 500 Jahren immer wieder zu ungeklärten Schiffs-und Flugzeugkatastrophen kam. Selbst ein Militärschiff der US-Navy, die USS Cyclops, ist 1918 mit samt der 300-köpfigen Mannschaft unter rätselhaften Umständen in dem rund 800.000 Quadratkilometer großen Gebiet verschwunden. Nach Angaben der New York Times gingen so mindestens 50 Schiffe, 20 Flugzeuge und über 1000 Menschen verloren. Oft auf unerklärliche, tragische Weise.
Verschwörungstheoretiker haben das Phänomen bislang für ihre Zwecke benutzt und wilde Theorien dafür aufgestellt. Sie reichen von Aliens über parallele Dimensionen bis hin zur legendären Stadt Atlantis. Aber auch die Wissenschaft lässt sich gelegentlich zu voreiligen Schlüssen hinreißen. Schlagzeilen, die von Methangas-Explosionen oder Hexagonal-Wolken über dem Ozean sprachen, sind jedoch zumeist so schnell wieder verschwunden wie sie aufgetaucht sind.
Naturwissenschaftliche Erklärung: Die Monsterwelle
Jetzt gibt es eine neue naturwissenschaftliche Erklärung zum Bermuda-Dreieck-Phänomen. Ein Team an britischen Ozean-Forschern rund um Dr. Simon Boxall hat seine über Jahrzehnte andauernde Forschung nun abgeschlossen und die Ergebnisse in einem Dokumentarfilm vorgestellt. Der Film „The Bermuda Triangle Enigma“ läuft zurzeit beim britischen Fernsehsender Channel 5.
Der Forscher argumentiert darin, dass „Monster-Wellen“ in Höhe von bis zu 40 Metern für viele Unglücke verantwortlich sind. Lange galt die Monsterwelle als Aberglaube. Erst als 1995 Satellitenaufnahmen in der Nordsee eine 18,5 Meter hohe Riesenwelle zeigten, gilt das Phänomen der Monsterwelle als wissenschaftlich bewiesen.
Wie entstehen Monsterwellen?
Wenn sehr hohe Wellen aufs offene Meer abstürzen, können noch gigantischere Wellen entstehen. Die Wellen verlaufen dabei nicht linear zum normalen Seegang und können daher noch mehr Energie entwickeln. An manchen Orten ist es wahrscheinlicher, dass Monster-Wellen entstehen können. Zum Beispiel am südafrikanischen Kap der guten Hoffnung oder eben auch, nach Angaben des britischen Forschers, am Bermuda-Dreieck. Warum genau dort Monsterwellen auftreten können, ist allerdings noch nicht vollständig erforscht.
Während normale Wellen einen Druck von circa 8,5 psi (Pfund pro Quadratzoll) verursachen, können Monster-Wellen einen Druck von bis zu 140 psi entwickeln. Dieser Druck kann selbst die stabilsten Schiffe ins Verderben stürzen, argumentiert Boxall.
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Forscher bilden mit Indoor-Simulation Schiffsunglück nach
Mithilfe von Indoor-Simulationen hat das britische Forscherteam für seine Dokumentation Monster-Wellen nachbilden lassen. Im Anschluss wollte man testen, wie eine solche Welle auf ein stabiles Schiff wirkt. Dazu wurde ein Modell der USS Cyclops nachgebaut. In ihrem Film zeigen die Macher wie das Boot in der Mitte zerbricht und in weniger als drei Minuten zu Boden sinkt nachdem eine Monster-Welle mit Höchstpunkt an beiden Enden des Schiffes aufgetroffen ist.
Sind Monster-Wellen also die Lösung für das Rätsel Bermuda-Dreieck? Zumindest ist die Monsterwelle eine neue wissenschaftliche Theorie, warum im Atlantik zwischen den Bermudainseln, Miami und Puerto Rico so viele Schiffe und Flugzeuge verschwunden sind.