Eines ist klar: Die MIlchstraße, die Galaxie, in der sich unser Sonnensystem befindet, ist alt. Richtig alt. So ungefähr 13,5 Milliarden Jahre. Seit dem Urknall begannen Planeten, Gaswolken und Milliarden von Sternen es zu besiedeln. Einen der ältesten dieser Sterne haben Forscher nun lokalisieren können.
Es handelt sich dabei um einen der ältesten und damit ersten Sterne, die die Milchstraße geformt haben, wie die spanischen Astronomen in ihrer Studie berichten, die in den Astrophysical Journal Letters veröffentlicht wurde. Sie gaben dem Stern den Namen J0815+4729. Er liegt 7.500 Lichtjahre entfernt im Halo der Milchstraße und entstand vermutlich 300 Millionen Jahre nach dem Urknall.
Nicht viele dieser Sterne bekannt
Der Halo (übersetzt „Lichthof“) ist der eine Galaxie einfassende, annähernd kugelförmige Bereich, in dem sich massig Sterne und Gaswolken befinden sowie, nach vorherrschender Meinung auch Dunkle Materie – obwohl bereits eine Galaxie entdeckt wurde, die ohne Dunkle Materie auskommt. In ihm befinden sich die ältesten Sterne der jeweiligen Galaxie. Der Halo der Milchstraße hat einen Durchmesser von 165.000 Lichtjahren.
„Die Sterne, die wir im Halo der Milchstraße bereits kennen, kann man an einer Hand abzählen“, sagte David Aguado, studentische Hilfskraft und leitender Autor der Studie in einer Pressemitteilung. Der, der nun gefunden wurde, hat nur 70 Prozent der Masse der Sonne und weist relativ wenige Metalle auf.
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Erkenntnisse übers Weltall
Zur näheren Untersuchung nutzten die Forscher eine Methode namens Spektroskopie. Dabei unterteilten sie die physischen und chemischen Eigenschaften des Himmelskörpers in verschiedene Teile. Das Ergebnis: J0815+4729 besitzt millionenfach weniger Calcium und Eisen als die Sonne. Wiederum weist er ganze 15 Prozent mehr Kohlenstoff auf als die Sonne. Beides ist wichtig zu wissen, da die ältesten Sterne diese Eigenschaften ebenfalls aufweisen. Dadurch kann dieser neu entdeckte ihnen zugeordnet werden
„Der Theorie nach haben sich diese Sterne direkt nach den Supernoven, die auf den Urknall folgten, geformt und deren Material genutzt“, berichtete Jonay González Hernández, Co-Autor der Studie. Weitere Untersuchungen sollen den Forschern Erkenntnisse über die Anfänge unseres Universums liefern.