Knapp unter einem Prozent der weltweit im vergangenen Jahr verkauften Neuwagen werden elektrisch angetrieben – alleine in Deutschland sind das gerade mal 40.000 Elektroautos. Doch die E-Mobilität bewegt sich durch die Politik gestützt voran. Norwegen, England, Frankreich und weitere haben sich bereits konkrete Ziele gesetzt, um dem Verbrennungsmotor den Garaus zu machen. Bis 2020 sollen eine Million Elektrofahrzeuge auf Deutschlands Straßen fahren. Bis 2030 sollen es schon sechs Millionen sein. Der Dieselskandal befeuerte die Debatte, doch was hält die Zukunft bereit?
1. Die Luft zum Atmen
Zunächst das Offensichtliche: Das Ausbleiben der Abgase von Verbrennern würde die Luftqualität massiv erhöhen. Denn neben dem übermäßig debattierten CO2-Ausstoß diverser Modelle stellt auch die resultierende Feinstaubbelastung eine nicht zu unterschätzende Gefährdung für die Gesundheit dar.
Allerdings wird auch dieser – der Feinstaub – durch den einfachen Umstieg auf das Elektroauto nicht gänzlich eliminiert. Es sind nicht ausschließlich die Motoren, die die Partikel in die Luft schläudern. Der Staub auf den Straßen, der Abrieb an Bremsen und Reifen sowie die Abnutzung der Straßen, auf denen sie sich bewegen, tragen ihren Teil zur Gesundheitsschädigung bei. Öffentliche Verkehrsmittel könnten hier einen vielversprechenden Lösungsansatz bieten.
2. Die Ruhe selbst
Wer schon mal das Vergnügen hatte, ein E-Fahrzeug (nicht) zu hören, der weiß, dass mit der Stadt der Zukunft auch die Ruhe kommt. Morgens im Stau des alltäglichen Berufsverkehrs schlagen einem weder Abgase noch Lärm entgegen und auch die Wohnung an der Hauptstraße gewinnt an Charme. Surren statt Brummen – und das mit weitaus geringeren Emissionen.
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Sobald es in die Nähe von Landstraßen oder Autobahnen geht, lässt sich jedoch auch dieser Punkt nur noch eingeschränkt stützen. Denn auch die Fahrtwinde tragen ihren Teil zur Geräuschkulisse bei. Gerade auf deutschen Autobahnen wird der Lärm der Motoren zum Nebendarsteller.
Für das Stadtbild – ausgegangen davon, dass sich die Fahrer zumindest annähernd an die Geschwindigkeitsbeschränkungen halten – dürfte der Elektromotor dennoch zuträglich sein, wenngleich die Menschen sich wohl zunächst an die ausbleibenden Motorengeräusche gewöhnen müssen, um nicht vor das nächste Auto zu rennen.
3. Mit Anlauf in die Energiewende
Pläne gibt es in der Politik zu Genüge – nicht nur im Bereich der Elektromobilität. Auch die Energiewende könnte von den Ambitionen der Autobauer sowie der beteiligten Staaten profitieren. So zitiert brand eins Jens Schippl vom Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS) in Karlsruhe: „Elektromobilität kann einen großen Vorteil für die Energiewende bringen.“
Aus umweltgegebenen Umständen fließen weder Solar- noch Windenergie gleichmäßig in das Stromnetz ein. „Gesteuertes Laden kann helfen, diese Schwankungen auszugleichen“, erklärt Schippl. „Mithilfe von einfachen Preissignalen lassen sich beispielsweise die Ladevorgänge in die Nacht verschieben, wenn viele Autos in den Wohngebieten geparkt sind und gleichzeitig viel überschüssige Windenergie zur Verfügung steht.“
Fazit
Wenngleich die Emissionen der Batterieproduktion für Elektrofahrzeuge in Teilen noch immer eine umstrittene Thematik darstellen, hält die E-Mobilität doch eine Reihe von Vorteilen bereit, die nicht zu leugnen sind. Das Klima und folglich die Menschen – vor allem in der Stadt – würden im großen Stil von der Wende profitieren und auch die Lebenserwartung könnte auf lange Sicht steigen. Grund wären sauberere Luft, geringerer Stress durch Lärmbelastung und weitere Punkte, die für sich selbst sprechen.