Satellitendaten der Europäischen Raumfahrtbehörde (ESA) lassen scheinbar auf Überreste eines uralten Kontinents unter der Eisdecke der Antarktis schließen. Über einen Zeitraum von gut vier Jahren wurde im Rahmen einer unbemannten Raummission das Gravitationsfeld der Erde untersucht. Der Gravity field and Ocean Circulation Explorer (GOCE) brachte dabei überraschendes zum Vorschein.
Der verschollene Kontinent
Zwischen März 2009 und November 2013 sammelten die Forscher der GOCE-Mission Daten, mit deren Analyse und Auswertung sie sich noch heute befassen. Mit der Kombination aus seismischen und Satellitendaten gelang es dem Team, das sich aus Wissenschaftlern der Universität Kiel und dem Polarforschungsprogramm British Antarctic Survey zusammensetzt, eine 3D-Karte dessen zu erstellen, was sich unter dem Eis verbirgt.
Dabei entdeckten sie an der Erdkruste Frakturen, die denen anderer Kontinente stark ähneln und darauf hinweisen, dass sie sich theoretisch wie ein Puzzle zusammensetzen lassen. Daraus schließen die Forscher in ihrer in den Nature Scientific Reports publizierten Studie, dass die Kratone, also die präkambrischen Kerngebiete der Kontinente, einst den Superkontinent Pangäa bildeten.
Die Ergebnisse der Datenerhebung sind des Weiteren nicht nur für für Geologen und Polarforscher interessant. Sie helfen uns, die Geschichte unseres Planeten und, in Anbetracht des steigenden Meeresspiegels, auch das Verhalten der antarktischen Regionen ein Stück weit besser zu verstehen.