Unter Verwendung eines Ionenantriebs hat ein Forscherteam des Massachusetts Institute of Technology (MIT) ein neuartiges Flugzeug abheben lassen. Der Testflug dauerte nur wenige Sekunden, stellt jedoch einen bemerkenswerten Schritt für die Wissenschaft dar und könnte die Luftfahrt im Allgemeinen revolutionieren.
Erste Schritte zur emissionsfreien Luftfahrt
Wenngleich der Ionenantrieb bislang lediglich als Science-Fiction à la „Star Trek“ galt, gelang den Wissenschaftlern der erfolgreiche Testflug des gerade mal circa zweieinhalb Kilogramm schweren Flugzeugs. Im Rahmen einer Publikation für Nature hat das Team bestehend aus den Forschern Xu, He, Strobel, Gilmore, Kelley, Hennick, Sebbastian, Woolston, Perrault und Barrett seinen Prototypen vorgestellt.
Anstelle von Propellern oder Turbinen, die mittels Kerosin oder anderer Treibstoffe betrieben werden, setzt der Flugkörper auf den Antrieb durch Ionenwinde. Mit Hilfe einer Spannung von satten 20.000 Volt, die vor der Tragfläche angelegt wird, werden die Stickstoffteilchen aus der Umgebungsluft ionisiert. Von der -20.000-Volt-Spannung der Tragfläche selbst werden die nun geladenen Teilchen nun angezogen.
Beim Zusammenstoß der Ionen mit anderen Luftpartikeln entsteht ein Wind, der für den zum Fliegen notwendigen Vor- und Auftrieb sorgt. Mit einer Flügelspannweite von fünf Metern und einem Gewicht von 2,45 Kilogramm erreichte der Flugkörper im ersten Durchlauf eine Flughöhe von immerhin knapp einem halben Meter. Der weitere Fortschritt dieser Technologie könnte künftig zu einer gänzlich emissionsfreien Luftfahrt führen.