Es scheint, als sei auf den Pausenhöfen und House-Partys Ruhe eingekehrt. Denn der Gebrauch von Alkohol und anderen Drogen unter Jugendlichen hat in den vergangenen Jahren rapide abgenommen – zumindest in den USA. Die Langzeitstudie „Monitoring the Future“ läuft bereits seit 44 Jahren und hat festgestellt, dass die Teenager nach und nach auf E-Zigaretten umzusteigen scheinen.
Jugendlicher Drogenmissbrauch geht zurück
Bereits 2016 zeigte die Studie, dass der Drogenmissbrauch unter Teenagern sich um einiges gesenkt hat. So zeigten die Zahlen für den Gebrauch von Heroin, Meth, Kokain, Exstasy und Ähnlichem vor zwei Jahren den tiefsten Punkt seit dem Beginn der Datenerhebung. Lediglich Marihuana konnte sich als Alltagsdroge halten.
Ein annähernd ähnliches Bild zeigt sich nun auch im Bezug auf Alkohol und Zigaretten. Während viele Jugendliche dieser Verführung abzuschwören scheinen, steigt der Gebrauch von E-Zigaretten immer weiter. Noch vor wenigen Jahrzehnten lag die Zahl der Raucher unter den US-amerikanischen Highschool-Schülern bei satten 22 Prozent – mittlerweile ist sie auf 3,6 Prozent gesunken.
Abgesehen von der Opioid-Welle der vergangenen Jahre konnte der Gebrauch anderer Drogen ebenfalls weiter ausgebremst werden und auch der exzessive Alkoholkonsum hat abgenommen. Marihuana kann sich jedoch nach wie vor halten und scheint seit 2016 keine wesentlichen Schwankungen mitgemacht zu haben.
Vaping bringt es auf Allzeithoch
„Wir sehen bei Marihuana keinen Rückgang, aber auch keinen Anstieg“, erklärt Nora Volkow, Direktorin des National Institute on Drug Abuse (NIDA) und Beteiligte an der „Monitoring the Future“-Studie, im Rahmen einer Pressekonferenz. Wie The Verge berichte, könnten diese Zahlen ein Resultat des massiven Anstiegs von E-Zigaretten-Konsum sein, der sich über die vergangenen Jahre – vor allem aber zwischen 2017 und 2018 – gezeigt hat.
Mit einem Sprung von 11 auf 21 Prozent präsentiert sich das Dampfen mit einem Anstieg, wie ihn die Studie seit Anfang ihrer Rechnung noch nie verzeichnen konnte. Während die Teenager sich jedoch zu Beginn des Trends noch auf verschiedene Geschmäcker beschränkten, werden sie mittlerweile doch etwas abenteuerlustiger.
Alles, was verdampft werden kann, wird verdampft
„Alles, was verdampft werden kann – ganz gleich, was es ist – steigt an“, erklärt der Studienleiter Richard Miech. „Nikotin-Vaping stieg an, Marihuana-Vaping stieg an, wir fragten Kinder, ob sie Aromastoffe verdampften, und das stieg auch.“ Zum Beispiel gaben 13,1 Prozent der Oberstufen-Schüler an, Marihuana zu dampfen. Im Vorjahr lag diese Zahl noch bei 9,5 Prozent. „Etwas über dieses Liefersystem spricht Kinder wirklich an“, ergänzt er.
Übrigens: Während noch immer nicht ausreichend untersucht ist, welche Folgen der Gebrauch von E-Zigaretten tatsächlich für den Menschen hat, konnten doch diverse giftige Stoffe festgestellt werden, die auch bei Rauchern zutage kommen – jedoch in wesentlich geringerer Konzentration. Um das herauszufinden, untersuchten Forscher im Rahmen einer Längsschnittstudie den Urin von mehr als 5.000 Probanden.