Schon 2022 soll es soweit sein: Die NASA will den ersten Asteroiden mit Beschuss durch Projektile aus seiner Laufbahn schießen. Gedacht ist dieses Manöver dazu, die Erde vor eventuellen Asteroideneinschlägen durch diese Objekte aus dem All zu schützen. Das Projekt ist jetzt vom reinen Konzept in die erste Design-Phase übergetreten.
Asteroideneinschlag: Mission 2022 soll Durchführbarkeit testen
Das Projekt DART (Doppelter Asteroid-Umlenkungstest) wurde von der NASA bereits im Juni genehmigt, wird nun aber erste Formen annehmen. Es soll am Ende zu einer erfolgreichen Methode führen, die Auswirkungen eines möglichen Einschlages auf unserem Planeten präventiv abzuwenden oder zu reduzieren.
Didymoon, der Asteroid, der für die Mission 2022 als Testobjekt auserwählt wurde, besitzt einen Durchmesser von 150 Metern und ist Teil eines doppelten Asteroidensystems. Beide Objekte umkreisen einen weiteren Asteroiden mit einer Breite von 8oo Metern.
Auch die ESA ist beteiligt
Die Europäische Weltraumorganisation ESA wird sich gemeinsam mit der NASA am Projekt DART beteiligen. Man stellt dazu das eigene Raumschiff „Hera“ zur Verfügung, das zusammen mit dem System, das am Ende mit Didymoon kollidieren soll, auf den Weg ins All geschickt wird.
Hera wird größtenteils dafür zuständig sein, Daten über den Asteroiden zu sammeln, dazu wird das Raumfahrzeug allerdings nicht zur Zeit der Kollision vor Ort sein, sondern erst nach dem Auftreffen des Projektils.
Kleine Satelliten landen auf Asteroiden
Zusätzlich wird Hera von zwei Nano-Satelliten begleitet werden, die weitere Informationen zum Gravitationsfeld und der internen Struktur der Asteroiden sammeln sollen. Sie werden dazu auf den Objekten landen.
Laut NASA wird DART die erste Mission sein, die die Technik des kinetischen Aufpralls demonstriert, also des Aufschlag eines Objektes zur Änderung der Laufbahn eines Asteroiden.
Der jemals erst Test am realen Asteroiden
„DART ist ein kritischer Schritt, um zu demonstrieren, dass wir unsere Erde vor zukünftigen Asteroideneinschlägen schützen können“, so Andy Cheng, Co-Leiter des DART-Projektes. Da man bisher wenig weiß über die innnere Zusammensetzung von Asteroiden, sei es nötig, an einem realen Objekt zu üben.
Der Start der DART-Mission ist für einen Zeitpunkt zwischen Dezember 2020 und Mai 2021 angesetzt.
Wie real solche Ernstfälle sein können, zeigt die Dichte, in der Objekte immer wieder an uns vorbeiziehen. Schon im Februar werden zwei riesige Asteroiden der Erde nahe kommen. Die NASA hatte schon ähnliche Bestrebungen zuvor: So sollten Teile des ominösen Kometen Oumuamua abgesprengt werden. Spannend wird dies, wenn man bedenkt, dass ein Harvard-Professor Oumuamua für eine Alien-Sonde hält.