Die Forscher des Projekts „Event Horizon Telescope“ (EHT) Anfang 2019 das erste Bild eines Schwarzen Lochs geliefert. Dafür sollen sie nun mit einem Preisgeld von satten drei Millionen US-Dollar belohnt werden. Grundlage ist der 2020er „Breakthrough Prize in Fundamental Physics“, mit dem die Wissenschaftler für ihre Leistungen geehrt werden sollen.
Schwarzes Loch: Bild sichert Forschern den Breakthrough Prize
„Wir freuen uns, dass die EHT-Zusammenarbeit mit dem angesehenen Breakthrough Prize ausgezeichnet wird. Dies ist eine außerordentlich ermutigende Anerkennung unserer internationalen Teamarbeit, die zu dem bahnbrechenden Ergebnis geführt hat, dem ersten Bild eines Schwarzen Lochs“, erklärt Anton Zensus, der Vorsitzende des EHT Collaboration Board des Max-Planck-Instituts für Radioastronomie.
Ein Schwarzes Loch zu beobachten war bisher unmöglich
Zu sehen ist auf dem Bild ein dunkler Kreis, umgeben von einem orange-gelben Ring. Das Schwarze Loch befindet sich im Zentrum der 55 Millionen Lichtjahre entfernten Galaxie Messier 87.
Schwarze Löcher besitzen eine immense Schwerkraft, sodass sie jegliche Art von Materie und Information wie Licht- oder Radiosignale verschlucken. Auch deshalb ist es so schwer, von einem solchen Weltraumobjekt ein Foto zu machen. Wird Materie in ein Schwarzes Loch gesogen, heizt sie sich stark auf und leuchtet hell. Das Leuchten zeichnet die Umrisse des Lochs nach.
„Wie eine schwarze Katze auf einem weißen Sofa“, hat die am Forschungsprojekt beteiligte Max-Planck-Gesellschaft erklärt. Astronomen hatten die Ankündigung des „bahnbrechenden Ereignisses“ mit Spannung erwartet. Am Mittwoch präsentierte das europäische Forschungsprojekt mit Stolz das Bild auf gleich sechs verschiedenen Pressekonferenzen weltweit.
Teleskope sind über die ganze Welt verstreut
Das EHT, das das Schwarze Loch untersucht hat, ist kein physisches, sondern ein virtuelles Teleskop. Die Konstruktion ist ein Zusammenschluss verschiedener Radioteleskope, die über den ganzen Planeten verstreut sind. Durch den Einsatz großer Rechenleistung werden die Daten kombiniert und können so zu einem Bild verrechnet werden.
Das bahnbrechende Ergebnis fällt mit der Entdeckung einer zweiten Galaxie ohne dunkle Materie und eines 50 Milliarden Jahre alten „heißen Saturns“ in eine aufsehenerregende Reihe von astronomischen Forschungsergebnissen in diesem Jahr.