Am 20. Juli 1969 landete die Apollo 11-Kapsel mit Neil Armstrong, Buzz Aldrin und Michael Collins auf dem Mond. Mit der Mondlandung verlor sie jedoch die NASA aus den Augen. Nicht nur das – auch die Astronauten selbst hatten keine Ahnung, wo genau sie sich überhaupt befanden. „Houston, wir haben ein Problem“? Wohl eher nicht. Wir verraten dir, wie das passieren konnte.
Apollo 11: Mondlandung verlief nicht planmäßig
Obwohl die Mitarbeiter der National Aeronautics and Space Administration nicht den Kontakt zu den Astronauten verloren, konnten sie doch nicht feststellen, wo die Kapsel gelandet war. Trotz aller angestellten Überlegungen und Versuche, sie ausfindig zu machen, schien die Apollo 11 wie vom Erdboden verschluckt.
Mit der ungefähren Länge der Insel Manhattan und in etwa ihrer doppelten Breite hatte die NASA den Landepunkt der Mission bereits im Voraus genau bestimmt. Was jedoch zunächst wie eine perfekt geeignete Ebene aussah, stellte sich aus näherer Betrachtung beim Anflug als ein Krater, der Armstrong zufolge die Größe eines Footballfelds hatte – und mit Pkw-großen Felsbrocken gepflastert war.
Armstrong übernimmt die Kontrolle
Um die Kollision zu verhindern, ergriff Neil Armstong selbst das Steuer. Zwar hatte der Computer des Lunarmoduls noch die Kontrolle über das tatsächliche Fliegen, allerdings konnte der Astronaut nun die Geschwindigkeit und Richtung den Gegebenheiten anpassen. Einige Kilometer vom eigentlichen Landepunkt setzte sich die Kapsel letztendlich auf der Mondoberfläche ab.
„Als er hinausblickte, fragte sich Armstrong, wo er und Aldrin gelandet waren… (Er) durchsuchte den Horizont nach einem Merkmal, das er möglicherweise identifizieren konnte, fand aber keines“, schreibt Andrew Chaikin in „A Man On the Moon“, einer Aufzeichnung zu den Mondlandungen. Im Vorlauf zur Mission hatte Armstrong die bekannten Karten des Mondes studiert – dennoch konnte er nicht sagen, wo sie sich befanden.
NASA rätselt: Wo ist Apollo 11?
Innerhalb der circa 22 Stunden, die die Astronauten auf der Mondoberfläche verbrauchten, gelang es der NASA zu keinem Zeitpunkt, sie zu entdecken. Michael Collins, der über ihnen im Kommandomodul Columbia durch den Mond-Orbit schwebte, sollte sie mit Hilfe des Teleskops, das zu den Instrumenten an Bord gehörte aufspüren.
In einer Höhe von 111 Kilometern mit einer Geschwindigkeit von etwa 5.955 Stundenkilometern musste er also eine Fläche absuchen, die ungefähr das Doppelte der Größe von Manhatten hatte. Das Objekt der Begierde: ein Lander mit einem Durchmesser von knapp 9,5 Metern. Bei jedem Überflug hatte Collins damit etwa zwei Minuten zeit, seine Kameraden zu finden.
„Jedes Mal, wenn (Collins) herumging… hatte Mission Control einen neuen Satz von Koordinaten, die er ausprobieren konnte.“ Aber diese Suchbereiche waren oft weit voneinander entfernt, was die Mühe zu etwas Zufälligem machte. „Es dauerte nicht lange, bis Collins erkannte, dass niemand das Problem in den Griff bekam. Seine Suche ging für den Rest seiner 22 Solo-Stunden erfolglos weiter.“
Besser spät als nie
Erst nachdem Aldrin und Armstrong ihre Zeit auf dem Mond hinter sich hatten, zum Kontrollmodul zurückgekehrt sind und alles vorbei war, gelang es den NASA-Forschern, festzustellen, wo genau sie sich befunden haben mussten. Obwohl die Tatsache, dass die Kapsel mitsamt ihrer Besatzung im Rahmen der Mondlandung verloren ging, meist übergangen wird, machte sie doch zur damaligen Zeit Schlagzeilen.
„Die Apollo 11-Astronauten sind heute vom Mond gestartet und wissen noch immer nicht genau, wo sie sich befunden haben“, hieß es beispielsweise in einem Artikel der New York Times. „Es war völlig klar, dass sie sich auf der Oberfläche des Mondes befunden hatten.“ Du glaubst nicht daran? Dann haben wir für dich fünf ziemlich einleuchtende Fakten, die beweisen sollen, dass die Mondlandung der Apollo 11 echt war.