45 Jahre ist es her, dass der letzte Mensch auf dem Mond war. Dann wurde das Raumfahrtprogramm der NASA mit den sogenannten Apollo-Missionen auch aus Kostengründen eingestellt. Vergessen sind die Errungenschaften der US-Raumfahrtbehörde deshalb nicht. Im Gegenteil: Es gibt einige Technologien, die für uns auf der Erde heute lebensnotwendig sind. Diese vier gehören dazu.
4 wichtige Technologien, die die Apollo-Missionen hervorbrachten
Die Apollo-Missionen der NASA waren mit geschätzten 23,9 Milliarden Dollar Kosten nicht nur die teuersten technologischen Errungenschaften des 20. Jahrhunderts. Das Programm war auch eine der größten technologischen Herausforderungen jener Zeit. In insgesamt 17 Missionen, unbemannt und bemannt, erprobte die NASA Techniken, die für das Überleben von Raumschiffen und Menschen im Weltall wichtig sind.
Nach Apollo 17 folgte 1972 das Ende des Raumfahrtprogramms. Doch noch heute spüren wir dessen Nachwirkungen. Die NASA will wieder Menschen zum Mond schicken, kommerzielle Unternehmen wollen es nachmachen, wir wissen heute mehr über den Weltraum, als je zuvor, und quasi ganz nebenbei leben wir auf der Erde bereits mit Technologien, die die Apollo-Missionen erst hervorgebracht haben. Wir zeigen dir, welche das sind.
#1 Wasserreinigung/Trinkwasseraufbereitung
Dass wir heute meist guten Gewissens reines Wasser zu uns nehmen können, haben wir in erster Linie den Apollo-Astronauten zu verdanken. Denn sie erprobten ein von der NASA entwickeltes, kleines und leichtes Gerät, das Wasser für den menschlichen Raumflug aufbereiten konnte. Zuverlässig und ohne spezielle Überwachung tötet es Bakterien ab.
Das hat sich auch auf der Erde durchgesetzt. Heute wird es verwendet, um das Wasser in Kühltürmen sauber zu halten und Klimaanlagen auf der ganzen Welt zu unterstützen. Auch für die Reinigung von Schwimmbädern wird es eingesetzt, beispielsweise von dem Unternehmen Carefree Clearwater, Ltd., das damit Spas und Bäder in den USA reinigt. Besonders an Tagen, an denen die Hitzewelle kein Ende nehmen will, ist das NASA-System also nützlich.
#2 Atemmasken
Es mag überraschen, aber die Atemmasken, die Feuerwehrleute auf der Erde tragen, stammen ursprünglich von der NASA. Zwar hat die Raumfahrtbehörde sie nicht selbst entwickelt, aber sie war entscheidend verantwortlich dafür, sie überhaupt nutzbar zu machen.
1971 monierten viele US-Brandmeister, die Atemausrüstung sei zu sperrig, immerhin wog sie über 30 Kilogramm. Angeblich sollen viele Feuerwehrleute sie deshalb weggelassen haben. Zum Glück konnte die NASA ihre Erfahrungen mit Mondlandungen dafür nutzen, mit der Fire Technology Division of the National, Bureau zusammenzuarbeiten. Das Atemsystem, das über die nächsten Jahre entstand, war leichter, handlicher und beinhaltete auch eine Gesichtsmaske, mit der ein weiteres Blickfeld möglich ist.
#3 Polymergewebe
Auf den ersten Blick mag dieser Begriff wenigen etwas sagen. Polymere sind Materialien, die aus einer langen Molekülkette bestehen, die erstaunlich fest und hitzeresistent ist. Der US-Chemiker Carl Marvel synthetisierte in den 1950er Jahren erstmalig das Polymergewebe Polybenzimidazol.
Verbreitet hat sich der Wunderstoff jedoch durch die NASA und ihre Apollo-Missionen. Für Mondlandungen wurde er in großem Stil genutzt, nachdem bei der Brandkatastrophe der ersten bemannten Raumfahrtmission Apollo 1 alle drei als Astronauten nominierte Crewmitglieder noch im Startkomplex am Cape Canaveral ums Leben kamen. Ein tragischer Unfall, der aber für die NASA eine Art Weckruf war und für die Welt eine nachhaltig nützliche Entwicklungbot. Noch heute wird das nicht entflammbare Gewebe verwendet, zum Beispiel im Motorsport und im Militär.
#4 Schnurlose Geräte
Was für uns heute selbstverständlich ist, war vor ein paar Jahrzehnten noch nicht denkbar: schnurlose Geräte. Die Apollo-Astronauten wollten vom Mond Steine zurück zur Erde bringen und auf dem Erdtrabanten einige Messungen vornehmen. Dafür benötigten sie leistungsfähige Akkubohrer.
Die NASA beauftragte zwei Firmen auf der Erde den Astronauten zu helfen. So wurden spezielle Werkzeuge entwickelt, mit der die Entnahme von Mondproben effizienter möglich war, zum Beispiel mit kabellosen Schlagbohrern. Auch für das Problem, Schrauben in der Schwerelosigkeit festzuschrauben, fand sich eine Lösung: der schlagfeste Schraubenschlüssel.
Die Informationen stammen von The Conversation. Das Magazin hat dem 50-jährigen Jubiläum der ersten Mondlandung am 21. Juli ein Themenspecial gewidmet.
Comeback des Mondes
Seit 45 war kein Mensch mehr auf dem Mond. Doch der Erdtrabant erlebt derzeit ein Comeback. Unter anderem, weil Trump im Mond-Wettlauf der NASA Druck macht. Ein Problem wurde allerdings noch nicht von den Apollo-Missionen gelöst: das des gefährlichen Mondstaubs.