Beim Voynich-Manuskript handelt es sich um ein handschriftliches, mittelalterliches Schriftstück. Neben diversen botanischen, anatomischen und astronomischen Abbildungen sind seine Seiten von einer Schrift durchzogen, die sich bis heute noch immer nicht hat entziffern lassen. Dabei gab es, so sollte man meinen, mehr als genügend Versuche durch Kryptografen, Linguisten und sogar eine Künstliche Intelligenz.
Das Voynich-Manuskript und seine Geheimnisse
Bei all den Mysterien und Geheimnissen, die das berühmtberüchtigte Voynich-Manuskript bergen könnte, sind sich Forscher bis dato nicht mal einig darüber, ob es sich dabei überhaupt um sinnvolle Inhalte handelt. Immer wieder wagten sie sich an die Schriftensammlung und dennoch gelang bislang keinem einzigen von ihnen eine anerkannte Entschlüsselung.
Benannt nach Wilfrid Michael Voynich, einem polnischen Revolutionär, Büchersammler und Antiquar, der das Manuskript 1912 erwarb, befindet es sich seit 1969 in der Obhut der Yale University. Dort liegt es bis heute unter der Katalognummer MS 408 in der Beinecke Rare Book and Manuscript Library. Allerdings wurde es mittlerweile digitalisiert und steht damit seit geraumer Zeit Geheimnisjägern aus aller Welt zur freien Verfügung.
Die Geschichte des Voynich-Manuskripts
Bekannt ist nun also erstmal, wann das Voynich-Manuskript erstmals auf den Plan trat und woher es seinen Namen hat. Gibt es aber Möglichkeiten, noch weiter in der Geschichte des geheimnisvollen Schriftstücks zurückzugehen? Aufgrund von Material, Schreibstil sowie der Kleidung, den Frisuren und anderer Anhaltspunkte datierten verschiedene Expertenteams das Manuskript seit 1962 auf einen Zeitraum zwischen den Jahren 1450 und 1520.
Genauere Informationen lieferten erst Untersuchungen an Instituten in Chicago und Arizona. Dort wurden mittels Radiokarbonanalysen 2009 Proben der 102 erhaltenen Pergament-Seiten auf den Zeitraum zwischen 1404 und 1438 bestimmt. Die Tinte jedoch wurde Experten des McCrone Research Institute in Chicago zufolge wesentlich später aufgetragen.
Besitzer der Voynich-Schriften
Der Namenseintrag „Jacobj ’a Tepenece“ lässt außerdem vermuten, dass sich das Voynich-Manuskript nach 1608 in den Händen des böhmischen Mediziners und Chemikers Jakub Horčický z Tepence befunden haben könnte. Erst in diesem Jahr wurde er mit dem Titel „von Tepenec“ in den Adelsstand erhoben.
Neben weiteren Besitzern sollen auch Rudolf II. von Habsburg, zu diesem Zeitpunkt Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, und weitere bekannte historische Persönlichkeiten die Schriften einst besessen haben. Tatsächlich lässt sich die Geschichte von damals bis hin zum Kauf durch Voynich selbst recht genau zurückverfolgen. Dennoch streitet sich die Wissenschaft nach wie vor über Verfasser und Sprache.
Übersetzungsversuche durch Mensch und KI
Eine Künstliche Intelligenz (KI) hingegen soll Anfang 2018 ermittelt haben, dass es sich bei der verwendeten Sprache um Althebräisch handele – gänzlich konnte das jedoch nicht belegt werden.
Dr. Gerard Cheshire wiederum, ein Forscher der University of Bristol, sieht im Voynich-Manuskript die einzige erhaltene Dokumentation frühromanischer Sprache. Obwohl seine Untersuchungen zunächst im Journal „Romance Studies“ veröffentlicht worden waren, distanzierte sich seine Universität im Nachhinein von Cheshires Erkenntnissen. Bis heute gilt das Voynich-Manuskript daher als eines der großen Rätsel der Menschheitsgeschichte.