Im Süden von Peru, circa 500 km unterhalb der Hauptstadt Lima, wurden vor 80 Jahren gewaltige Bodenzeichnungen mitten in der Pampa entdeckt. Fast 500 Quadratkilometer Fläche füllen die Geoglyphen aus. Seit ihrer Entdeckung bleibt der Grund für die Entstehung der Nazca-Linien ein ungeklärtes Geheimnis. Manch einer vermutet sogar, dass die Linien von außerirdischen Wesen stammen. Wir haben die interessantesten Theorien für dich zusammengefasst.
Nazca-Linien: Das Mysterium der peruanischen Pampa
Die Bodenzeichnungen neben der Kleinstadt Nazca in Peru bestehen aus kilometerlangen Linien, die rieseige geometrische Figuren aufzeigen. Dabei zeigen die Geoglyphen verschiedene Tiergestalten wie Affen und exotische Vögel. Der Kolibri ist eines der bekanntesten Motive der Nazca-Linien. Aber auch menschliche Gestalten und Pflanzen werden in den Zeichnungen thematisiert.
Die jahrhundertealten Figuren erstrecken sich teilweise über 10 Kilometer, sodass man sie lediglich aus einem Flugzeug in ihrer vollen Pracht bewundern kann. Erstaunlicherweise breiten sich die Einkerbungen sogar über Berge und ausgetrocknete Flüsse aus, sodass sie insgesamt eine Fläche von rund 500 Quadratkilometern ausfüllen.
Die Zeichnungen bestehen aus 30 Zentimeter tiefen Bodeneinkerbungen und wurden in der windstillen Pampa jahrtausendelang konserviert. Dabei scheint es sich nicht um willkürliche Zeichnungen zu handeln, sondern eher um ein geordnetes Netz. Aber wozu diente dieses Netz?
Die Enstehung und Entdeckung der Geoglyphen
Die Nazca-Linien sind schon ganz schön alt. Experten schätzen, dass die Glyphen bis ins sechste Jahrhundert zurückzuführen sind. Demnach wurden sie von einem Kulturkreis geschaffen, der weit vor den Inkas gelebt hat. Forscher stellten fest, dass die Stadt Nazca einst das bedeutendste Zentrum der damaligen Urkultur war. Diese Urkultur entwickelte sich zwischen 200 vor und 800 nach Christus und dominierte damals den südlichen Küstenabschnitt.
Entdeckt wurden die berüchtigten Bodenbilder vom amerikanischen Kulturhistoriker Paul Kossok im Jahr 1939. Dieser forschte dann nach der Bedeutung der Nazca-Linien bis ins Jahr 1946. Im Anschluss forschte deutsche Wissenschaftlerin Maria Reiche weiter an dem Phänomen. Die Vermutungen haben verschiedene Forscher über die Geoglyphen aufgestellt.
Die spannendsten Theorien zur Erklärung der Nazca-Linien
Kossok vermutete, dass es sich bei den Einkerbungen um ein Bewässerungssystem handeln könnte. Doch warum machten man sich dann solch eine Mühe die Rillen so präzise und künstlerisch zu gestalten? Der Sinn hinter der arbeitsintensiven Erschaffung Nazcas ist bis dato unklar, doch Wissenschaftler haben so einige Theorien.
#1 Kalenderanlage
Maria Reiche erkannte, so wie auch Kossok, eine astronomische Bedeutung in den Bodenzeichnungen. Für sie sahen die Geoglyphen nämlich nach Abbildungen des Sternenhimmels über Nazca aus. Somit kam sie auf die Idee, dass es sich um eine riesige Kalenderanlage handeln könnte. Allerdings wurde diese Theorie trotz vieler Indizien bis heute nicht endgültig bestätigt.
#2 Landebahnen für Außerirdische
Da die Bodenzeichnungen, neben künstlerischen Figuren, auch große leere Flächen beinhalten, schien das Mysterium für Erich von Däniken gelöst zu sein: Bei den Zeichnungen von Nazca muss es sich um Fluglandebahnen für Außerirdische Besucher handeln. Der schweizer Autor ist bekannt für seine Verschwörungstheorien auf dem Gebiet der Prä-Astronautik.
#3 Ausflugsziel antiker Fesselballons
Jim Woodnamn, ein US-amerikanischer Fotograf und Pilot, war davon überzeugt, dass die Nazca-Leute die kunstvollen Linien kreiert haben, um sie sich dann aus der Luft anschauen zu können. Dafür müsse es ihnen damals schon gelungen sein einen antiken Heißluftballon zu kreieren, mit welchem man dann die Kunstwerke aus der Vogelperspektive beobachten konnte.
Fazit: Bedeutung der Nazca-Linien noch immer umstritten
Jüngsten Erkenntnissen der Universität Hokkaido nach, soll es sich bei den Nazca-Linien lediglich um Illustrationen exotischer Vögel handeln, welche für den unmittelbaren Lebensraum der Nazca-Menschen unüblich waren. Womöglich haben sie mit den Bildern versucht die Erinnerungen an die seltenen Tiere zu bewahren. Fakt ist, dass noch keine der vorgeschlagenen Thesen bestätigt wurde. Die Nazca-Linien bleiben erstmal das ungelöste Rätsel von Peru.
Immerhin wurden sie 1995 zum Unesco-Weltkulturerbe ernannt und dadurch die Sicherheit erlangt für die Zukunft weiter erhalten zu bleiben. Die bisherigen Erklärungen des Nazca-Phänomens scheinen gar nicht so abwegig, diese 5 Verschwörungstheorien klingen allerdings sehr absurd. Auch um Geheimbünde reißen sich die Verschwörungstheoretiker. Diese Geheimbünde haben Geschichte geschrieben.