Die meisten Leute verschwenden keine großen Gedanken an die Pflanzenwelt. Dabei sind sie faszinierende Lebewesen. Fühlende Pflanzen können nicht nur auf Berührungen reagieren, sondern auch ihre Nachbarn vor Gefahren warnen. Die Venusfliegenfalle beispielsweise kann zählen, von Bäumen werden Nährstoffe über ein unterirdisches Netzwerk geteilt und Tomaten warnen, wenn sie von einem Krankheitserreger befallen wurden. Ein neues Experiment zeigt, dass Pflanzen noch intelligenter sind, als man bisher annahm.
Fühlende Pflanzen: Sie besitzen außergewöhnliche Eigenschaften
Bislang nahm man, dass fühlende Pflanzen einfach nur auf ihre Umgebung reagieren. Eine Studie zeigt nun, dass sie womöglich auch ein eigenes Bewusstsein besitzen. Ausgehend vom Pawlow’schen Hund wollte Monica Gagliano von der Universität Sydney wissen, ob Pflanzen ähnlich lernen können. Um dies zu beweisen, legte sie ein Y-förmiges Labyrinth an und stellte an einem der Arme ein blaues Licht auf. Es wurden Erbsenpflanzen darin gezüchtet.
Es zeigte sich, dass die Pflanze unterbewusst in Richtung des Lichtes wuchs. Nach einer Weile stellte sie einen sanft blasenden Ventilator neben das Licht, welcher die Pflanzen ablenkte. Intuitiv wuchsen die Pflanzen auch wiederrum in die Richtung des Lichtes. Durch die Position des Ventilators bestimmten die Erbsenpflanzen die Richtung des Lichtes.
Experiment zieht Kritik-Sturm nach sich
Anhand dieses Experiments geht Gagliano davon aus, dass fühlende Pflanzen ähnlich wie Tiere lernen und sich auch erinnern können. Sollte sich dies bestätigen, haben Pflanzen auf jeden Fall ein Bewusstsein. Doch können dieser Schlussfolgerung nicht alle Forscher zustimmen. Lincoln Taiz von der University of California, Santa Cruz, geht davon aus, dass Pflanzen überhaupt nicht die nötige Hardware wie ein Gehirn oder Nervenzellen besitzen, um ein Bewusstsein zu entwickeln.
Gagliano dagegen weist aber auf das Nervensystem von Pflanzen hin. Dafür hat eine weitere Studie, von der Science Focus berichtet, erst kürzlich erkannt, dass Pflanzen einen Botenstoff, Glutamat, ausschütten. Dieser löst in Wellen Calciumionen aus. Das breitet sich auf die gleiche Weise aus, wie ein elektrischer Impuls bei Tieren.
Natürlich kann man das Bewusstsein von Pflanzen nicht eins zu eins mit dem von Tieren vergleichen. Beide Gattungen haben nicht die gleichen evolutionären Vorfahren. Was genau man unter Bewusstsein definiert, sei zudem noch eine andere Sache. Außderdem müsste man erst einmal nachweisen, dass Pflanzen es wirklich besitzen. Gaglianos Ansatz wäre zumindest der erste Schritt in die Richtung.
Fühlende Pflanzen sollen auch für die Luftreinigung hilfreich sein. Das nahm bis vor Kurzem jedenfalls eine NASA-Studie an. Die Behauptung wurde nun aber wiederlegt. Möchtest du deinen Balkon bepflanzen, verwende doch diese Apps, um dir ein Pflanzenparadies anzulegen.