Die Dürre in Deutschland hängt drohend über unserer Landschaft. Der Boden in der Bundesrepublik ist größtenteils sehr trocken. Vor allem im Osten ist diese Entwicklung auffällig. Die trockenen Jahre 2018 und 2019 sind vor allem schuld daran. Doch dem Boden allein mehr Wasser zuzuführen, scheint nicht die richtige Lösung zu sein.
Dürre in Deutschland: Es ist ein Teufelskreis
Die Böden in Deutschland sind mittlerweile so stark ausgetrocknet, dass sie an manchen Stellen kaum noch Wasser aufnehmen können. Die Oberfläche verhalten sich teilweise, als wären sie wasserabweisend. Regenwasser dringt nicht mehr einfach in den Boden ein. Die Folge: Dürre in Deutschland. So langsam sieht es kritisch aus.
Der Dürremonitor des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung zeigt an vielen Stellen extreme Dürre. Die oberen 25 Zentimeter sind dort zu trocken. Damit die Böden sich erholen benötigen sie Wasser. Doch die Wasserzufuhr ist gehemmt. Von Forschern wird dies als Benetzungshemmung betitelt. Dies entsteht dadurch, dass Fette und Wachse, die sich teilweise durch organische Bestandteile im Boden bilde, herauslösen. Sie lagern sich auf den mineralischen Bodenanteilen ab.
Wasser wird für die Böden dringend benötigt
Es herrscht weiterhin Dürre in Deutschland und die Pflanzen benötigen immer noch dringend Wasser. Denn das kühle Nass wird nur sehr langsam aufgenommen. Das kostbare Regenwasser fließt daher nur auf der Oberfläche ab. Dadurch wird die Bodenerosion gefördert und fruchtbare Erde weggeschwemmt. Forscher der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe versuchen nun herauszufinden, wie weit diese Benetzungshemmung innerhalb Deutschlands fortgeschritten ist. Auf diese Weise könnten Gegenmaßnahmen angewandt werden. Dazu gehören Benetzungsstrategien und die Zuführung von benetzungsfördernden Stoffen.
Kleiner Ausflug in die Bodenkunde
Eine berechtigte Frage. Doch zunächst schauen wir uns erst einmal an, woran das liegen könnte. Für die Bodenkunde, die sogenannte Pedologie, wird das Bodenprofil in verschiedene Bereiche, die Horizonte, eingeteilt.
- Ober- und Mutterboden: die fruchtbarste Schicht, circa 20 bis 30 Zentimeter tief
- mineralischer Unterboden: etwa ein Meter tief und besteht aus verwittertem Gestein und ausgewaschenen Mineralien
- Ausgangsgestein: bis zur Obergrenze wurzeln Pflanzen
Im Ober- und Mutterboden befinden sich Bestandteile wie Feinsand, Schluff und Ton und auch einen hohen Anteil an Nährstoffen und organischen Substanzen. Darin sind auch Mikroorganismen angesiedelt. Diese Schicht reagiert schnell auf Niederschläge und kann sich auch schnell erholen.
Beim Unterboden und Ausgangsgestein sieht dies jedoch anders aus. Genau das ist das Problem. Forscher sind deswegen alarmiert und gehen davon aus, dass Dürre in Deutschland nicht unwahrscheinlich ist.
Wo droht die Dürre in Deutschland zuerst
Nicht nur der Sommer setzt dem Boden zu, sondern auch niederschlagsarme Phasen, in denen die natürliche Bewässerung ausbleibt. So auch die ersten Wochen des Jahres 2020. Die Nachwehen der Trockenphasen lassen sich aber vor allem in
- Sachsen-Anhalt,
- Brandenburg,
- Sachsen
- und Ost-B ayern
erkennen. Dennoch weitet sich das Dürregebiet langsam auf Süddeutschland und die Lausitz aus. Sogar Oberböden leiden an diesen Stellen schon an einer leichten Dürre. Nur im Südwesten und nördlich des Nord-Ostseel-Kanals scheint die Lage entspannt zu sein.
Dürrefördernd ist auch die Beschaffenheit des Bodens. In der Lüneburger Heide bis zur Oder und Neiße gibt es leichte Sandböden. Regenwasser versickert dort viel zu schnell, wohingegen es in Lehmböden besser gespeichert wird.
So können wir die Dürre in Deutschland abwehren
Die Antwort auf die Frage, wie wir die Dürre in Deutschland abwenden können ist einfach: Es muss lang anhaltende Regenschauer geben. Diese können den Boden befeuchten. Das Problem dabei nur ist, dass die Menge sich mittlerweile auf einen Jahresniederschlag beläuft, um die Defizite des Bodens auszugleichen. Abhilfe würden demnach mehrere regnerische Monate schaffen und das Problem der Dürre in Deutschland abwenden.
Meteorologen haben schon zu Beginn des Jahres lokale Starkregenfälle im Sommerhalbjahr vorhergesagt. Das reicht allerdings noch lange nicht aus. Denn die Verdunstung nimmt im Sommer ebenfalls zu. Daher betont der DWD, dass die nächsten Monate besonders entscheidend sind, um das Blatt zu wenden.
Fazit: Dürre zieht Folgen für Landwirtschaft und Pflanzen nach sich
Die Wetterexperten können momentan noch nicht abschätzen, welche Konsequenzen es für uns haben wird. Landwirte setzen auf Pflanzen wie Hafer, Hirse und Linsen, die in trockenen Gefilden gut gedeihen. Doch die Waldbestände leiden unter der Dürre in Deutschland. Tatsächlich lässt sich an den Jahresringen schon erkennen, dass die Bäume gestresst sind durch die Trockenheit, Krankheit und Schädlinge.
Weitere Folgen durch die Dürre in Deutschland lassen sich noch nicht genau vorhersagen. Auch Wetterexperte Jörg Kachelmann sieht rot für die Analyse für Deutschland. Nicht ungewöhnlich und auch nicht unbedingt ungefährlich sind Sandstürme in Deutschland.