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Einzigartige Sonnen-Bilder: So nah warst du unserem Hauptstern noch nie

Kannst du dir vorstellen, wie unsere Sonne aus der Nähe aussieht? Nein? Diese Sonnen-Bilder des Daniel-Inouye-Teleskop werden dich zum Staunen bringen.

Plasmaausbruch auf der Sonne.
Die Sonnenaktivität hat ruhige und wilde Phasen. Doch auch die passiven Zyklen sind wichtig. (Symbolbild) Foto: iStock.com/LV4260

Das Daniel-Inouye-Teleskop hat etwas Unglaubliches geschafft: Es konnte Sonnen-Bilder von unseren Hauptstern aufnehmen, wie du ihn noch nie erlebt hast. Ein solch detaillierte Schnappschuss ließ sich bislang nicht einfangen. Denn seither konnte kein Weltraumteleskop eine derart scharfe Aufnahme von der brodelnden Oberfläche machen.

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Sonnen-Bilder zeigen Details der Oberfläche

Es sieht aus wie eine Nahaufnahme einer Schale voller Maiskörnchen. Doch tatsächlich sind es die Plasmablasen, die sich auf der Oberfläche unserer Sonne bilden. Diese Blasen haben etwa die Größe Frankreichs. Diese scharfen Sonnen-Bilder konnte das Daniel-Inouye-Teleskop in den USA machen. Es ist momentan das größte Weltraumteleskop der Welt.

Schon seit 1612 ist unsere Sonne ein beliebtes Beobachtungsobjekt im Universum. Galileo Galilei machte den Anfang. Um mehr über die Sonne herauszufinden, werden Teleskope, Weltraumobservatorien und Raumsonden eingesetzt. Obwohl wir schon viel über die Sonne herausgefunden haben, gibt es immer wieder Situationen, in denen uns unser Heimatstern überraschen kann. So auch mit diesen Sonnen-Bildern.

So eine Aufnahme gab es noch nie

Die neuesten Sonnen-Bilder zeigen einen wichtigen Bestandteil des Sterns unseres Sonnensystems, denn sie zeigen die brodelnde Plasma-Oberfläche. Das Foto wurde im nahen Infrarotbereich von 789 Nanometern Wellenlänge aufgenommen. Es wird allerdings nur ein Ausschnitt von etwa 30 Kilometern Größe gezeigt.

Das Daniel-Inouye-Teleskop steht auf dem 3.000 Meter hohen Halekala-Vulkan auf Hawaii. Der Hauptspiegel hat einen Durchmesser von etwa vier Metern. Damit ist es das größte Solarteleskop der Welt. Um bei den Aufnahmen von Sonnen-Bildern keine Technik in Mitleidenschaft zu ziehen, werden spezielle Kühlplatten und ein Kühlsystem integriert.

Ein Blick auf die Plasmastruktur der Sonne

Aus den abgebildeten Plasmablasen steigen etwa tausend Grad heißes Material aus den Inneren der Sonne heraus. Beim Abfließen sinkt es in den Außenbereich der Blasen zurück. Das Material prägen die Oberflächenoptik der Sonne, wie beispielsweise Sonnenflecken, Strahlenausbrüche und Massenauswürfe. Helle Flecken im Sonnen-Bild sind ein Nachweis hoher Magnetintensität.

Die Sonnen-Bilder bringen der Wissenschaft neue Erkenntnisse zu unserem Hauptstern. Darum verändert sich unsere Sonnen alle elf Jahre. Nicht nur unsere Sonne hat gewaltige Plasmaausbrüche, auch andere Planeten verhalten sich ähnlich.

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