Um kalt zu duschen, muss man sich wirklich überwinden, doch der Lohn ist hoch, denn es ist sehr gesund. Das haben Forscher in verschiedenen Studien festgestellt. Allerdings gibt es auch Fehler, die du lieber nicht machen solltest. Wir verraten dir, worauf du achten musst.
Kalt duschen: Wie wirkt es sich auf deinen Körper aus?
Mittlerweile gibt es viele verschiedene Studien, deren Ergebnisse bestätigen, dass kalt duschen sehr gesund für dich ist. Auch Wechselduschen, also das mehrfach wechselnde Duschen mit warmem und kaltem Wasser scheint demnach kein Mythos zu sein. Schlechte Nachrichten für alle Frostbeulen. Sie jedoch sollten sich lieber an die Verfechter der Praxis halten.
Vor allem zwei großartige Folgewirkungen sollen das kalte Duschen fördern:
- Eine stärkere Immunabwehr: Das hat eine niederländische Studie von 2016 ergeben. Das liegt daran, dass durch den Kältereiz die weißen Blutkörperchen (Leukozyten) mobilisiert werden. Sie nehmen den Kampf gegen Erreger im Körper auf.
- Hilfe gegen Depressionen: Das hat eine Studie der University of Virginia bereits 2008 ergeben. Das liegt daran, dass durch den Kältereiz auch die Nervenbereiche im Gehirn, die für Sympathie und Glücksgefühle zuständig sind, aktiviert werden.
Daneben erklären weitere einfache, biologische Vorgänge, was beim kalten Duschen Wunderbares laut Utopia passiert:
- Hilfe beim Abnehmen: Kalt duschen aktiviert braunes Fettgewebe. Das haben vor allem Säuglinge, aber teilweise auch noch Erwachsene in sich drin. Es verbrennt tatsächlich überschüssiges Fett, weil es Mitochondrien enthält, in denen Glukose und Fettsäuren zu Wärme umgewandelt werden. Das schützt den Körper gegen Erfrieren.
- Hilfe gegen Entzündungen: Beim kalten Duschen schüttet der Körper Adrenalin aus. Das wirkt gefäßverengend und hemmt Entzündungsfaktoren.
- Hilfe gegen Muskelkater: Eine finnische Studie zeigte 2009 auf, dass kaltes Wasser sogar gegen bereits bestehenden Muskelkater wirkt.
- Förderung der Durchblutung: Immer gut. Bei Kälte ziehen sich die Blutgefäße zusammen, bei Wärme auseinander. Das trainiert sie. Vorbeugung von Krampfadern inklusive. Besonders um diese Wirkung zu erreichen, solltest du zusätzlich auch regelmäßig Wechselduschen durchführen.
- Gutes für Haut und Haar: Du hast bestimmt schon mal gehört, dass kaltes Wasser die Poren schließt und Hautschichten strafft. Das führt dazu, dass Haare und Haut nach kalten Duschen einfach gesünder aussehen.
Effizienter kalt duschen: Vermeide ab sofort diesen Fehler
Natürlich ist kalt duschen nicht gleich kalt duschen. Wenn du jetzt anfangen willst, solltest du vor allem den großen Fehler vermeiden, von jetzt auf gleich auf Kälte umzustellen, insbesondere wenn die Wechseldusche von warm zu kalt zu plötzlich erfolgt. Das tut dem Körper nämlich nicht so gut und kann sogar zu Kreislaufproblemen führen. Schritt für Schritt auf kalte Duschen umzusteigen empfiehlt sich daher eher. Zusätzlich gilt es diese Tipps zu beachten, auch wenn du das Ritual bereits praktizierst:
- Dusche zuerst (lau)warm und drehe die Temperatur dann Stück für Stück nach unten.
- Lass das kalte Wasser zuerst über deine Arme und Beine laufen, dann über Oberkörper und Kopf. Rücken und Nacken sind besonders kälteempfindlich, sie kommen zuletzt dran.
- Dusche zu Beginn 30 bis 60 Sekunden kalt. Wenn du dich dran gewöhnt hast, dehne es auf mehrere Minuten aus.
Kalt duschen: Tut gut – wenn du es richtig machst
Der Mythos kalt duschen ist damit geklärt. Es stärkt dein Immunsystem, wirkt gegen Depressionen und ist auch sonst ziemlich gesund. Vermeide allerdings den Anfängerfehler, allzuplötzlich umzusteigen. Wenn du die Wechseldusche ausprobieren willst, dann Schritt für Schritt. Dann stellt sich nur noch die Frage, wie oft duschen wirklich okay ist. Kurios auch: So groß ist die Gefahr von Duschen bei Gewitter. Wir klären auch die Frage: Warum klebt der Duschvorhang am nassen Körper fest?