Gänzlich abwegig ist die neueste Idee der NASA nicht. Immerhin ist die Produktion der gewaltigen Parabolspiegel, die es für ein Radioteleskop braucht, nicht einfach und schon gar nicht günsig. Die Lösung für das Problem soll weit über unseren Köpfen schweben. Der Mond ist gespickt mit Hunderten von Kratern, die in ihrer Form durchaus riesigen Radioschüsseln ähneln.
Vom Mond zum Radioteleskop: Das plant die NASA
Zwei der wohl bekanntesten Beispiele für Radioteleskope sind die russische Anlage RATAN 600 bei Selentschukskaja und das FAST-Observatorium in der chinesischen Provinz Guizhou. Sie empfangen und messen die Radiofrequenzstrahlung von Objekten wie Pulsaren, Quasaren und Blasaren und liefern damit wichtige Erkenntnisse für die Wissenschaft. Ein solcher Aufbau auf dem Mond könnte den Astronomen der NASA einige Vorteile bieten.
„Ein Ultra-Langwellen-Radioteleskop auf der Fernseite des Mondes hat enorme Vorteile im Vergleich zu erdgebundenen und erdumkreisenden Teleskopen“, schreibt Saptarshi Bandyopadhyay, Forscher am Jet Propulsion Laboratory der NASA. „Der Mond fungiert als physischer Schild, der das Mondoberflächenteleskop von Radiointerferenzen/Geräuschen von erdgebundenen Quellen, der Ionosphäre, erdumkreisenden Satelliten und dem Radio-Rauschen der Sonne während der Mondnacht isoliert.“
Auf diese Weise könnten Astronomen Ereignisse wie den jüngsten Plasma-Ausbruch eines Schwarzes Lochs schneller entdecken und tieferblickend erforschen. Ähnliches gilt für das „Erwachen“ des Quasars MG J0414+0534, dass mittels des Atacama Large Millimeter/Submillimeter Array (ALMA) aufgefangen wurde.