In der aktuellen Situation ist die Sorge der Ansteckung groß – und das nicht grundlos. Immerhin gilt das Coronavirus als ausgesprochen infektiös. Einrichtungen wie das Robert Koch-Institut (RKI) führen seit längerem Studien darüber durch, wie sich der Erreger verbreitet und wie sich weitere Ansteckungen vermeiden lassen. Jetzt zeigt eine neue australische Studie, dass sie das Coronavirus auf Oberflächen länger hält als bisher angenommen.
Corona auf Oberflächen: Das sagt die neue australische Studie
Nicht nur Medikamente und Impfstoffe stehen derzeit im Fokus weltweiter Untersuchungen. Vielmehr stellt sich die Frage nach einem grundlegenden Verständnis für das Coronavirus. Darunter fällt auch der der Punkt der Ansteckungsgefahr durch Corona auf Oberflächen.
Mittlerweile gibt Studien zu Corona auf Oberflächen. Eine kürzlich veröffentlichte australische Untersuchung liefert eindeutige Ergebnisse. Sie wurde am 12. Oktober 2020 in der Zeitschrift Virology Journal veröffentlicht. Experimente der Forschenden zeigten Folgendes:
- Das Coronavirus kann bis zu 28 Tage auf glatten Oberflächen wie Glas von Handybildschirmen oder Kunststoff-Geldscheinen überleben – bei 20 Grad Celsius.
- Die Überlebensdauer des Virus hängt von der Temperatur ab.
- Bei 30 Grad Celsius beträgt die Überlebensdauer nur noch sieben Tage.
- Bei 40 Grad Celsius beträgt die Überlebensdauer nur noch 24 Stunden.
- Auf Baumwolle und anderen porösen Oberflächen ist die Überlebensdauer in der Regel niedriger: Abhängig von der Temperatur liegt die Dauer zwischen 14 und 16 Tagen.
- Sonnenlicht kann das Virus schnell abtöten.
Studie zur Inaktivierung des Virus auf Oberflächen
„Eine Übertragung durch kontaminierte Oberflächen ist insbesondere in der unmittelbaren Umgebung des Infizierten nicht auszuschließen, da vermehrungsfähige SARS-CoV-2-Viren unter bestimmten Umständen in der Umwelt nachgewiesen werden können“, erklärt das RKI zur Thematik bereits im April 2020. Was das Überleben der Erreger auf Oberflächen wie etwa dem Lenkrad oder Schaltknüppel eines Autos angeht, gestaltete sich die Angelegenheit vor einigen Monaten noch etwas undurchsichtiger.
Mit experimentell hergestellten, mit Covid-19-Viren angereicherten Aerosolen blieben die Erreger bis zu drei Stunden nachweisbar. „Unter allen experimentellen Bedingungen nahmen die Mengen nachweisbarer Viren exponentiell ab. Auf Kupfer konnten nach vier und auf Karton nach 24 Stunden keine Viren mehr nachgewiesen werden, während diese auf Edelstahl (bis zu 48 Stunden) und Kunststoff (bis zu 72 Stunden) deutlich länger nachweisbar waren“, so das RKI.
Coronavirus auf der Oberfläche: ist eine Ansteckung möglich?
Da Viren einen Wirt brauchen, um sich zu vermehren, können sie grundsätzlich nur eine gewisse Zeit lang überleben. Eine Ansteckung über die Oberfläche ist in der Regel jedoch möglich. Bisher ist allerding laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) nicht bekannt, dass das Coronavirus durch kontaminierte Oberflächen auf Menschen übertragen haben und es zu einer Infektion kam.
Nutzt du Carsharing-Dienste wie Car2Go oder DriveNow, solltest du dennoch Vorsicht walten lassen. Wie im öffentlichen Nahverkehr gilt auch dort: Fass dir nicht ins Gesicht und vermeide vor allem Kontakt mit den Schleimhäuten. Auch kann es helfen, entsprechende Stellen wie das Lenkrad zuvor zu desinfizieren, um die Infektion durch Corona auf Oberflächen zu vermeiden.
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