Die NASA soll ein Paralleluniversum gefunden haben. Vielerorts ist man deswegen total aus dem Häuschen. Hinweise darauf bieten anomale kosmische Teilchen im antarktischen Eis. Sie verhalte sich so abstrakt, dass Forscher es sich nicht erklären können. Nun spekulieren einige über ein Paralleluniversum. Doch der Schein trügt. Das ist die Wahrheit hinter der NASA-Story.
NASA stößt auf Paralleluniversum: Zumindest theoretisch
Viele Portale haben über die vermeintliche Entdeckung eines Paralleluniversums berichtet. Wie das Wissenschaftsmagazin Sciencealert jetzt aufklärt, handelt es sich bei diesen Behauptungen um Missinterpretationen. So wurde vielerorts darüber geschrieben, dass die NASA ein Paralleluniversum aus Anti-Masse entdeckt haben soll, in dem die Zeit rückwärts läuft. All das sei auf sich anomal-verhaltenden Elementarteilchen zurückzuführen. Und ja: Einige Forscher haben darüber spekuliert, dass diese anomalen Funde das theoretisches Konzept eines Paralleluniversums erklären könnten.
Wie Sciencealert berichtet, hätten sie jedoch nie gesagt, dass es dieses Antimaterie-Universum wirklich gibt. Auch teilnehmende Forscher der Antarktis-Expedition von der University of Hawaii erklärten dem Wissenschaftsmagazin, dass hier spekulative physikalische Theorie überinterpretiert wurde.
Was ist eigentlich genau passiert?
ANITA (Antarctic Impulsive Transient Antenna) heißt das Ballonexperiment in der Antarktis, das von der NASA finanziert wird. Das Experiment dient zur Untersuchung ultra-hochenergetischer kosmischer Neutrinos. Neutrinos sind elektrisch neutrale Elementarteilchen mit geringer Masse und sind eigentlich überall zu finden. Es gibt verschiedenen Arten von Neutrinos, unter anderem atmosphärische Neutrinos, die sich in der Erdatmosphäre befinden und kosmische Neutrinos. Hier haben wir mehr Informationen zu Neutrinos für dich.
Kosmische Neutrinos verraten viel über diverse Gegebenheiten im All, sind allerdings schwer zu messen. Sobald sie die Erdatmosphäre durchqueren, kann man sie nur ganz schwer als kosmische Version ihrer Art identifizieren. Manchmal gibt es Wechselwirkungen zwischen Neutrinos und normaler Materie, die Strahlung freisetzen können. Diese kann man vor allem im arktischen Eis messen, weil hier viel Materie auf einmal vorhanden ist. ANITA ist das Instrument für die Messung.
Das Ballonexperiment hat also kosmische Teilchen identifizieren können und einige davon haben sich ganz normal verhalten – andere sehr anomal. Normalerweise bewegen die Neutrinos sich von oben nach unten, so wie die Strahlung aus dem All auf die Erde eintrifft. Einige der gemessenen Neutrinos bewegen sich aus der Erde nach oben, also „rückwärts“. Bisher konnten die Physiker dieses Phänomen nicht mit bekannter Physik erklären, weshalb unter anderem über ein Paralleluniversum spekuliert wurde, so erklärt es die Online-Plattform Wissenschaft.
Wie kommt man nun auf ein Paralleluniversum?
Wenn solche Anomalien nicht mit bekannten physikalischen Theorien erklärt werden können, denken Forscher über den Tellerrand hinaus. Doch die Ideen der Forscher der Antarktis-Expedition der NASA seien längst nicht so ausgeschöpft, dass sie ein Paralleluniversum ernsthaft in Erwägung ziehen würden. Trotzdem wurde vielerorts berichtet, dass die energetischen Signale der Neutrinos auf ein Paralleluniversum hindeuten. Die Annahme war also kurzgesagt: Die Signale können nicht mit bekannten Theorien erklärt werden und bewegen sich falschrum, also gibt es Paralleluniversen. Das einzige was die Forscher bisher jedoch ernsthaft sagen können, ist, dass man die Ursache der Signale noch nicht erklären kann.
Über ein Paralleluniversum wurde bereits viel spekuliert. Stephen Hawkings ging sogar von der Existenz von Multiversen aus. Könnten sie also doch existieren? Auch diese Theorien sprechen für die Existenz von Paralleluniversen.