An der „richtigen“ Coronavirus-Behandlung wird noch immer geforscht. Weltweit arbeiten Wissenschaftler an potentiellen Lösungsansätzen, die im Endeffekt zu neuen Behandlungsmethoden, Medikamenten oder sogar Impfstoffen führen könnten. Eines dieser Teams scheint nun eine wichtige Entdeckung gemacht zu haben und könnte damit die Gefahr schwerer Corona-Fälle mildern.
Coronavirus-Behandlung: Sind T-Zellen die Lösung?
Bei T-Lymphozyten oder kurz T-Zellen handelt es sich um weiße Blutkörperchen, die der Immunabwehr dienen. Im Rahmen einer neuen Coronavirus-Behandlung sollen Medikamente verabreicht werden, die ebenjene T-Zellen stärken, die der Neutralisierung von Angreifern wie dem SARS-Cov-2-Erreger dienen. Vor allem bei schweren Krankheitsfällen könnte dieser Ansatz wahre Wunder wirken.
Manu Shankar-Hari, Facharzt für Intensivpflege am Guy’s and St. Thomas‘ Hospital in London, sagt, dass etwa 70 Prozent der Patienten, die er auf der Intensivstation mit Covid-19 sieht, mit 400 bis 800 Lymphozyten pro Mikroliter ankommen. „Wenn sie sich zu erholen beginnen, steigt auch ihr Lymphozytenspiegel wieder an“, fügte er hinzu.
Am Beispiel von 60 Patienten haben die Forscher ihre Theorie weiter untersucht und stets schien sich dasselbe Bild abzuzeichnen. So erklärt auch Professor Adrian Hayday vom Londoner Crick Institute, es sei eine „große Überraschung“ gewesen, zu sehen, was mit den Immunzellen passierte. „Sie versuchen, uns zu schützen, aber das Virus scheint etwas zu tun, das ihnen den Boden unter den Füßen wegzieht, denn ihre Zahl ist dramatisch zurückgegangen“, so Hayday.
So könnte die neue Coronavirus-Behandlung aussehen
Abzuwarten bleibt dennoch, ob sich die Theorie in die Praxis umsetzen lässt. Zumindest ließe sich die Erkrankung durch den Rückgang der T-Zellen vorhersagen. Eine Coronavirus-Behandlung durch Medikamente, die die Lymphozyten stärken, muss jedoch zunächst getestet werden.
„Wir hoffen, dass [wenn wir die Anzahl der Zellen erhöhen] die Virusinfektionen beseitigt werden“, so Shankar-Hari. „Als Intensivmediziner kümmere ich mich um Patienten, die extrem krank sind, und abgesehen von der unterstützenden Pflege haben wir keine direkte aktive Behandlung gegen die Krankheit. Daher ist eine Behandlung wie diese im Rahmen einer klinischen Studie für Ärzte auf der Intensivstation in ganz Grossbritannien äusserst ermutigend.“
Durch eine gezielte Coronavirus-Behandlung ließe sich möglicherweise auch die weitere Verbreitung des gefährlichen SARS-Cov-2-Erregers stoppen. In Europa lässt sich die Coronavirus-Ausbreitung etwa auf einen ganz bestimmten Hotspot zurückführen. Darüber hinaus versprechen gleich fünf Studien für eine Coronavirus-Impfung, dass Besserung bereits in Sicht ist. Aber auch vielversprechende, alternative Coronavirus-Behandlungen sind in Arbeit.