Durch die Corona-Pandemie wurde der weltweite Flugverkehr auf ein Minimum reduziert. Doch durch die Lockerungen von Seiten der Regierungen und das Aufheben der Reisewarnungen steht einem Sommerurlaub eigentlich nichts mehr im Wege. Wäre da nicht die Angst einer Coronavirus-Ausbreitung im Flugzeug. Forscher zeigen nun, auf was beim Fliegen geachtet werden sollte, um sich bestmöglich vor einer Ansteckung zu schützen.
Coronavirus-Ausbreitung vermeiden durch Abstandhalten
Die wichtigen Regeln während der Corona-Zeit sind Abstand halten, Hände desinfizieren und regelmäßiges Lüften. Zwei von drei Vorgaben sind in einem Flugzeug leider nicht umsetzbar. Daher fragen sich viele Menschen mit Blick auf die anstehende Urlaubszeit, ob das Fliegen sicher und wie hoch die Wahrscheinlichkeit einer Coronavirus-Ausbreitung ist.
Der Professor Joseph Allen von der Harvard University untersucht die Luftqualität in Flugzeugen schon seit mehreren Jahren. Er sagt, die Luft sei dort „sauber und gut gefiltert“. Die Belüftungsanlagen eines Flugzeugs filtern die durchströmende Lust zehn- bis zwölfmal pro Stunde, dabei würden „99,97 Prozent aller Keime und Viren“ entfernt, wie Allen in einem Interview mit Businessinsider sagte.
Bei dem Filtervorgang gelangt Luft durch das Triebwerk in das Flugzeug. Dort entsteht eine Mischung aus der frischen Luft und der gefilterten Luft, die sich bereits in der Kabine befindet. Die Luft in einer Flugzeugkabine ist dadurch wahrscheinlich sauberer als in geschlossenen Räumen am Boden.
Die Keime und Viren lauern anderswo
Die Luft in einem Flugzeug ist also schon mal nicht bedrohlicher für eine Coronavirus-Ausbreitung als auf der Erde – eher das Gegenteil ist der Fall. Eine viel akutere Gefahr für die eigene Gesundheit geht von den Keimen und Viren aus, die sich an den Oberflächen in einem Flugzeug befinden.
Auch, wenn jedes Flugzeug nach einem Flug gesäubert wird, bleiben immer einige Reste zurück. Besonders gefährlich ist in diesem Fall das Tischtablett, welches sich vor den einzelnen Sitzen befindet. Es ist das Objekt, welches von den Passagieren am häufigsten berührt wird. So können sich Keime und Viren wunderbar festsetzen und sich verbreiten. Gleiches gilt für die Armlehnen zwischen den Sitzen. Daher ist regelmäßig Hände desinfizieren unbedingt notwendig.
Die größte Gefahr befindet sich an Land
Die größte Gefahr geht aber immer noch von der Nähe zu infizierten Personen aus. Dieser Abstand kann in einem Flugzeug nicht gewährleistet werden. Allerdings werden die Passagiere am Flughafen einem Temperaturcheck unterzogen, um potentiell Infizierte auzusortieren. Aber dort lauert eben auch eine wesentlich höhrere Coronavirus-Ansteckungsgefahr: am Flughafen.
An den Flughäfen verbringen Menschen viel Zeit in Warteschlangen am Securitycheck und in den Wartehallen. Gerade dort sollte auf einen ausreichenden Mindestabstand geachtet und ebenso nicht die Mund-Nasen-Maske abgenommen werden. Im besten Fall sollte auch vermieden werden, Oberflächen mit den Händen zu berühren, um einer Coronavirus-Ausbreitung entgegenwirken zu können.
Hygieneregeln immer beachten
Letztendlich lässt sich festhalten, dass der Flug mit einem Flugzeug kein sonderlich erhöhtes Risiko für eine Coronavirus-Ausbreitung darstellt. Eher der Aufenthalt am Flughafen, aber auch der Weg dorthin, sofern man mit den öffentlichen Verkehrsmitteln reist, ist wesentlich gefährlicher. Hier gilt es – und wie für alle anderen Bereiche – die Hygienemaßnahmen zu beachten, wenn man sich bestmöglich schützen möchte.
Ist eine Coronavirus-Ansteckung über das Leitungswasser möglich? Hier erfährst du es. Um sich gut schützen zu können, soll man so wenig wie möglich mit den bloßen Händen berühren, aber wie steht es um Bargeld? Eine weitere Quelle der Ansteckung könnte das Auge sein. Das hat es damit auf sich.