Es wird voraussichtlich noch eine Weile dauern, bis wir eine Coronavirus-Imfpung haben, die geprüft und zugelassen ist. Doch eine durchgeführte Studie gibt Hoffnung darauf, dass wir in der Zwischenzeit möglicherweise auf Impfungen zurückgreifen können, die sich in der Vergangenheit schon bewährt haben. Das steckt dahinter.
Coronavirus: Diese Impfungen bieten möglicherweise Schutz
Laut einer Studie könnten uns Impfstoffe, die bei der MMR-Impfung gegen Mumps, Masern und Röteln eingesetzt werden dabei helfen, Komplikationen zu verhindern, die bei einer Erkrankung mit Covid-19 entstehen können. So könnte beispielsweise eine Lungenentzündungen oder eine Blutvergiftung (Sepsis), die im Zusammenhang mit dem Coronavirus entstehen können, möglicherweise verhindert werden. Solange es noch keine Coronavirus-Impfung gibt, wäre es laut der Studie also möglich, dass uns zumindest dieses Mittel helfen können.
Hintergrund der Untersuchung ist laut der Forschenden: „Es gibt zunehmend Hinweise darauf, dass abgeschwächte Lebendimpfstoffe einen unspezifischen Schutz gegen tödliche Infektionen bieten, die nicht mit dem Zielpathogen des Impfstoffs zusammenhängen, indem sie ‚trainierte‘ unspezifische angeborene Immunzellen induzieren, um die Reaktionen des Wirts gegen nachfolgende Infektionen zu verbessern“, so erklären Paul Fidel (Louisiana State University) und Mairi Noverr (Tulane University) in ihrer Studie, welche in der Fachzeitschrift mBio erschienen ist.
Einfach gesagt: Abgeschwächte Lebendimpfstoffe, welche geschwächte Erreger enthalten, könnten die Immunzellen des Körpers aktivieren und tranieren. Auf diese Weise könnte das Immunsystem auch gegen andere Krankheitserreger eine Abwehr aufstellen. So entstand bei der Untersuchung beispielsweise eine Schutz vor einer Blutvergiftung, obwohl der geimpfte Erreger die Sepsis nicht ausgelöst hat.
Das bedeutet die Studie für uns
Derzeit werden klinische Studien und Tiermodellstudien eingeleitet, um die Hypothese zu prüfen, dass die MMR-Impfung gegen eine Lungenentzündung oder Sepsis, die im Zusammenhang mit dem Coronavirus steht, helfen kann. Die Forschenden empfehlen Erwachsenen eine MMR-Impfung, die nicht immungeschwächt, schwanger oder allergisch gegen Impfungen sind.
„Jeder, der als Kind eine MMR-Impfung hatte, obwohl er wahrscheinlich immer noch Immunantikörper gegen Masern, Mumps oder Röteln hat, hat wahrscheinlich keine Immunzellen gegen Sepsis mehr. Daher könnte es wichtig sein, die MMR-Impfung als Erwachsener zu erhalten, um sich besser vor Covid-bedingter Sepsis zu schützen“, so Paul Fidel.
Im besten Fall sind wir besser geschützt
Der Wissenschaftler erklärt außerdem: „Wenn wir richtig liegen, kann eine mit MMR geimpfte Person weniger leiden, wenn sie mit Covid-19 infiziert ist. Wenn wir falsch liegen, hat die Person zumindest eine bessere Immunität gegen Masern, Mumps und Röteln.“
Es gibt aber auch schon Fortschritte bei der Coronavirus-Impfung. So ließen sich bereits zahlreiche Menschen freiwillig infizieren. Und dieses Verfahren bei der Suche nach einem Corona-Impfstoff hat einen Vorteil.