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Unter der Mondoberfläche liegen Oxide: Sie offenbaren unentdeckte Geheimnisse

Unter der Mondoberfläche wurde durch eine NASA-Sonde ein Fund gemacht, der Einblicke in die frühe Geschichte unserer Erde gibt.

Die Erde von der Mondoberfläche aus.
Die Mondoberfläche liefert Spuren von Oxiden. Sie verraten etwas über unsere Erde. Foto: iStock.com/buradaki

Es gibt zahlreiche Hinweise auf Eisen- und Titanoxide unter unserer Mondoberfläche. Auf diesen Fund stieß die NASA-Sonde Lunar Reconnaissance Orbiter (LRO). Forscher gehen der neuen Entdeckung nun nach und glauben, dass diese Einblicke in die frühe Geschichte unserer Erde geben könnte.

Mondoberfläche klärt einige Rätsel: Das sagt die Entdeckung

Wenn es um die Entstehung des Mondes geht, gibt es verschiedene Theorien. Eine besagt, dass eine Welt in der Größe des Mars‘ vor Milliarden von Jahren mit unserer Erde kollidierte. Dieser Planet zerbrach beim Aufprall und schleuderte Teile in das Weltall. Diese Trümmer umgaben unsere Erde wie einen Ring. Aus diesem Ring soll irgendwann unser Mond entstanden sein. Unter seiner eigenen Schwerkraft soll der Mond aber langsam zusammenbrechen. Bislang konnten auf dem Erdtrabanten aber keine Beweise für diese Theorie gefunden werden. Doch nun scheint die Mondoberfläche mehr dazu zu sagen zu haben.

Chemische Zusammensetzung liefert neue Hinweise

Denn die chemische Zusammensetzung zeigt Beweise für diese Theorie. Das Mondhochland, die hellen Regionen auf dem Mond, weisen Gesteine mit geringen Mengen metallhaltiger Mineralien auf. Die neuen Erkenntnisse der LRO-Sonde der NASA erklärt die Diskrepanz. Mit einem Gerät namens Miniature Radio Frequency (Mini-RF), eine Radarsonde, lässt sich die Mondgeologie kartieren. Die Nordhalbkugel des Erdtrabanten wird nach elektrischen Eigenschaften abgesucht. Forscher nennen diese Dielektrizitätskonstante. Sie ist eine Zahl, die die Fähigkeit eines Materials, elektrische Felder zu übertragen, mit dem Raumvakuum vergleicht.

Diese Eigenschaft ist wichtig, um Eis im Schatten von Kratern zu finden. Dort ist es vor Hitze und Sonne geschützt. Mit dem Mini-RF lassen sich aber auch Bereiche der Mondoberfläche identifizieren, in denen sich Eisen- und Titanoxide befinden. Diese Konstante nahm mit der Kratergröße auf der Mondoberfläche zu. Bei einem Durchmesser von zwei bis fünf Kilometern stieg die Konstante an. War der Krater größer, zwischen fünf und 20 Kilometer Durchmesser groß, blieb die Konstante gleich. Diese Entdeckung überraschte die Forscher der NASA, wie in einem Statement erklärt wurde.

Oxide deuten auf Metalle unter der Mondoberfläche hin

Zuvor nahmen Forscher an, dass unter der Mondoberfläche nur wenige Oxide enthalten sind. Die reicheren Metallquellen würde weiter unten liegen. Erst wenn Objekte aus dem All mit der Mondoberfläche kollidierten, würde sie freigelegt werden. Um ihre Entdeckung zu überprüfen. wurden alte Daten zu Rate gezogen. Es zeigte sich, dass in den Mondkratern tatsächlich mehr Metall enthalten ist. Die Forscher gehen davon aus, dass Metalle in bestimmten Regionen des Erdtrabanten stärker konzentriert sind.

In kleinen Schritten kommen die Wissenschaftler der Entstehungsgeschichte des Mondes näher. Nun wissen sie, wie das Eisen- und Titanoxid auf der Nordhalbkugel verteilt ist. Als nächstes ist die Erkundung der Südhalbkugel dran. Hier kannst du dir eine perfekte Karte der Mondoberfläche anschauen. Forscher fanden übrigens auch Hinweise, dass sich die Mondoberfläche bewegt.

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