Der Kosmos, den wir unser Zuhause nennen, hat mittlerweile bereits ein beachtliches Alter erreicht. Mittels Präzisionsmessungen des Weltraumteleskops Planck wurde in den 2010er Jahren berechnet, dass der Urknall gut 13,81 ± 0,04 Milliarden Jahre zurückliegen muss. Wie aber geht es weiter? Der Blick in die Vergangenheit scheint klar, doch wirft die Zukunft die wirklich wichtigen Fragen auf. Nun wollen Physiker eine Antwort darauf gefunden haben, wie das Ende des Universums aussehen könnte.
Das Ende des Universums – ein Untergang mit Feuerwerk
Die bekannten Gesetze der Physik legen nahe, dass uns noch etwa 10100 (zehn Sexdezilliarden oder „Googol“) Jahre bleiben, bis die Sternentstehung zum Stillstand kommt. Natürlich wird zu diesem Zeitpunkt schon seit vielen Dezilliarden Jahren kein Mensch mehr existieren, der das miterleben könnte. Nach und nach verschwinden die Lichter am Himmel, Galaxien erlöschen nach und nach und selbst Schwarze Löcher fallen der Hawking-Strahlung zum Opfer und verdampfen.
Die Ausdehnung des Kosmos hat mittlerweile dazu geführt, dass seine Energie auf annähernd 0 Kelvin, also den absoluten Nullpunkt, abgekühlt ist. Es ist soweit: das Ende des Universums ist da. Es ist den Wärmetod gestorben und hat die totale Entropie erreicht. Doch ist das wirklich schon alles? Nicht ganz. Es sind die letzten ihrer Art – Sterne, die ihren thermonuklearen Brennstoff verbraucht haben.
Ihre äußeren Schichten haben sich bereits gelöst und ihr Dasein zu dem eines Weißen Zwergs gewandelt. Einige Trilliarden Jahre kann auch er noch Hitze abgeben und sich selbst am Leben erhalten, doch wird auch er früher oder später erkalten – und zu einem Schwarzen Zwerg werden. Die Schwarzen Zwerge sind es, die in einer Reihe gewaltiger Supernovae explodieren und so die sprichwörtliche Fanfare zum Ende des Universums blasen werden.
Der Sturm vor der Ruhe
Der theoretische Physiker Dr. Matt Caplan von der Illinois State University sagt, dass diese Supernovae erst in etwa 101.100 Jahren stattfinden werden. Zur Erinnerung: 101.100 entspricht einer eins mit 1.100 Nullen und damit „der größten Zahl, mit der ich in meiner Karriere jemals ernsthaft arbeiten musste“, sagt er. Der letzte Schwarze Zwerg, der das Ende des Universums besiegelt, dürfte den Berechnungen Caplans zufolge in circa 1032.000 Jahren detonieren.
„Ich denke, es ist wichtig zu betonen, dass alle Untersuchungen der fernen Zukunft notwendigerweise augenzwinkernd sind“, erklärt auch Gregory Laughlin, Astrophysiker an der Universität Yale. „Unser Blick in die extrem ferne Zukunft spiegelt unser gegenwärtiges Verständnis wider, und diese Sichtweise wird sich von einem Jahr zum nächsten ändern.“
Caplan ist sich sicher, unser Bewusstsein für unsere eigene Sterblichkeit motiviere „eine gewisse Faszination für das Ende des Universums“. Nichts spiele mehr eine Rolle mehr, sobald die Entropie maximiert ist. Entgegen der Entstehung des Universums endet es also nicht in einem, sonder in vielen Trillionen Knallen. Die Frage nach der Entstehung des Lebens im Universum eröffnet wiederum eine andere faszinierende Geschichte.