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Beängstigender Coronavirus-Verlauf: Darum sterben Menschen an Covid-19

Der Coronavirus-Verlauf kann ein jähes Ende nehmen – auf die eine oder andere Art. Eine neue Studie soll nun aufzeigen, was die konkreten Gründe für einen Tod durch Covid-19 sind.

Ärztin und Patientin.
Experten sind sich sicher: Eine Coronavirus-Behandlung ist lebensrettend. (Symbolbild) Foto: iStock.com/filadendron

Mehr als 600.000 Menschen erlagen in den vergangenen Monaten weltweit dem Coronavirus. Doch forschen internationale Konsortien von Wissenschaftlern nicht nur an Medikamenten und Impfstoffen gegen Covid-19, sondern untersuchen sie auch den Coronavirus-Verlauf an und für sich. Insbesondere nehmen sie sich den Gründen für den Tod in Folge einer Infektion mit dem SARS-CoV-2-Erreger an.

Ärztin und Patientin.

Beängstigender Coronavirus-Verlauf: Darum sterben Menschen an Covid-19

Der Coronavirus-Verlauf kann ein jähes Ende nehmen – auf die eine oder andere Art. Eine neue Studie soll nun aufzeigen, was die konkreten Gründe für einen Tod durch Covid-19 sind.

Coronavirus-Verlauf: Ist das die wahre Todesursache?

Dr. Moritz Leppkes der Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) hat gemeinsam mit seinem Team eine Entdeckung gemacht, die die Forschung am Coronavirus-Verlauf maßgeblich voranbringen könnte. Ihre Erkenntnisse zeigen, dass in Zuge einer SARS-CoV-2-Infektion neutrophile Granulozyten aktiviert werden, sich zusammenballen und sogenannte Neutrophil Extracellular Traps (NETs) in den Blutgefäßen der Lunge bilden können.

Bei einem neutrophiler Granulozyt handelt es sich um spezialisierte Immunzellen, also weiße Blutkörperchen, die der Identifizierung und Zerstörung von Mikroorganismen dienen. Die als Immunantwort gebildeten NETs verstopfen die Blutgefäße und können somit die Sauerstoffversorgung des Körpers unterbinden. In Folge dessen kommt es zu einem schweren Krankheitsverlauf, der letzten Endes zum Tod des Infizierten führen kann.

Rascher Gefäßverschluss durch falsche Immunreaktion

„Die intravaskuläre Aggregation von NETs führt zu einem raschen Verschluss der betroffenen Gefäße, einer gestörten Mikrozirkulation und Organschäden“, heißt es in der Studie, die das Forscherteam im Fachjournal EBioMedicine veröffentlicht hat. „Bei schwerem Covid-19 werden die neutrophilen Granulozyten stark aktiviert und nehmen einen so genannten Phänotyp niedriger Dichte an, der zur spontanen Bildung von NETs neigt.“

Weiter schreibt das Konsortium um Dr. Leppkes: „Entsprechend sind die Marker, die den NET-Umsatz anzeigen, bei Covid-19 konsistent erhöht und mit dem Schweregrad der Erkrankung verknüpft. Die Histopathologie der Lunge und anderer Organe von Covid-19-Patienten zeigte Stauungen zahlreicher Mikrogefäße durch aggregierte NETs, die mit einer endothelialen Schädigung assoziiert sind.“

Doch ist dies nicht die einzige Immunreaktion, die den Coronavirus-Verlauf erschweren kann. So werden schwere Fälle darüber hinaus durch ein weiteres Merkmal verbunden. Ein entsprechendes Arzneimittel könnte ebendiese Reaktionen schmälern oder sogar in Gänze verhindern. Wladimir Putin, Präsident der Russischen Föderation, hat bereits die Zulassung des ersten Coronavirus-Impfstoffs verkündet.

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