Lange war es ruhig um eines der rätselhaftesten Objekte im Universum: Oumuamua. Forscher diskutieren seit Jahren, um was es sich dabei tatsächlich handeln könnte, und selbst Alien-Technologie wurde als Theorie in den Raum gestellt. Diese wird nun durch eine aktuelle Studie erneut aufgegriffen – und unterstützt.
Oumuamua: Darum soll es ein Alien-Raumschiff sein
Seit 2017 ist Oumuamua ständiger Begleiter zahlreicher Wissenschaftler, die bis heute nicht eindeutig bestimmen konnten, was das seltsame, zigarrenförmige Objekt im Universum wirklich ist. Herausgefunden haben Astronomen bisher, dass der vermeintliche Komet aus einem anderen Sonnensystem stammt und eine ungeklärte eigene Beschleunigung aufweist, deren Ursprung jedoch weiterhin ungeklärt bleibt.
Nachdem der Harvard-Professor Abraham Loeb 2019 auf der Suche nach einer Lösung des Rätsels um Oumuamua die Theorie einer Alien-Sonde aufwarf, kommt eine neue Studie nun zu der Erkenntnis, dass diese Erklärung durchaus sinnvoll sein könnte. Dies allerdings nicht, weil es neue Beweise dafür gibt, sondern, weil bisherige Nicht-Alien-Theorien fatale Fehler aufweisen könnten.
Forscher sind weiterhin skeptisch
Wie zu erwarten bleiben die meisten Wissenschaftler skeptisch, wenn es darum geht, Oumuamua mit Alien-Technologie zu erklären. Der aktuelle Bericht, der im The Astrophysical Journal Letters veröffentlicht wurde, stammt erneut von Loeb, der gemeinsam mit dem koreanischen Astrophysiker Thiem Hoang vom Korea Astronomy and Space Science Institute argumentiert, dass gegenwärtige Theorien zu Oumuamua und seinem Verhalten im Universum in der realen Welt nicht anwendbar seien.
Im Detail verweisen die Wissenschaftler dabei auf die Hypothese, das Objekt würde sich von einem unsichtbaren Antrieb aus Wasserstoff beschleunigt durch das Universum bewegen. Beide Autoren sehen darin ein großes Problem: Selbst das Licht von Sternen in den kältesten Bereichen des Universums würden nicht erlauben, dass sich ein Komet der Größe Oumuamuas formt. Ein Eisberg aus Wasserstoff dieser Ausmaße, der Hundertmillionen Kilometer durch den interstellaren Raum gereist ist, wäre auf seiner Reise längst zerfallen und von Sternenlicht gekocht worden, berichtet Live Science.
Das Rätsel um Oumuamua bleibt
Diese Theorie wird von Astrophysiker Darryl Seligman, einem Autor hinter der Wasserstoff-Antrieb-Theorie, bestätigt. Dafür dürfte Oumuamua allerdings maximal seit 40 Millionen Jahren im Universum existieren, schränkt er ein. Bisherige Hypothesen gehen davon aus, dass sich das Objekt vor 30 bis 45 Millionen Jahren geformt hat.
Wer am Ende Recht behält, muss sich weiterhin erst klären. Klar dürfte jedoch sein, dass das mysteriöse Objekt die Forschung weiterhin beschäftigen wird. Immerhin wurde bereits eine Mission zu Oumuamua besprochen.