Anerkannte Experten haben im Rahmen der bekannten Informationen zur Coronavirus-Übertragung eine Aussage revidiert, die unter Wissenschaftler eigentlich schon fast als Konsens galt. Die überdachte Einschätzung der Lage könnte allerdings auch schlimme Konsequenzen haben.
Coronavirus-Übertragung durch die Luft: Experten relativieren Gefahr
Die CDC (Centers for Disease Control and Prevention), eine Behörde des US-amerikanischen Gesundheitsministeriums, hat sich kürzlich von der Aussage zurückgezogen, dass die Coronavirus-Übertragung durch die Luft zu den häufigsten Arten der Weitergabe des Erregers zähle. Nach ihrem jetzigen Stand sei es der enge Personenkontakt, der die größte und gefährlichste Rolle spiele.
Nachdem die Behörde erst kurz zuvor vor einer Coronavirus-Übertragung durch die, Luft gewarnt hatte, erklärte sie nun, dass diese Wortwahl nur eine „Entwurfsversion“ gewesen sei, die auf der Webseite der Einrichtung aus Versehen veröffentlicht wurde. Es heißt weiter, die CDC „aktualisiert gegenwärtig ihre Empfehlungen bezüglich einer Luftübertragung von SARS-CoV-2“, wie Politico berichtet.
Deshalb der Rückzieher der CDC
Hintergrund der plötzlichen Kehrtwende könnten die Vorbereitungen auf die Grippe-Saison und die kälteren Monate sein. Die aktualisierte Warnung vor einer Coronavirus-Übertragung durch zu engen Kontakt, die nun als „primäre Ursache“ für Infektionen gilt, richtet sich womöglich auf den zunehmenden Aufenthalt in Innenräumen, der bevorsteht.
Eine Vernachlässigung der durch Forscher weltweit gestützten und inzwischen nachgewiesenen Theorie, dass eine Coronavirus-Übertragung durch die Luft möglich ist, könnte im schlimmsten Fall dazu führen, dass diese Ansteckungsgefahr als nicht mehr akut betrachtet wird. In Großraumbüros, die schlecht durchlüftet sind, wäre dies ein Fehler, da es hier auch bei Abstand zu Infektionen kommen könnte.
Andere Forscher halten eine Coronavirus-Übertragung durch Aerosole zudem für deutlich gefährlicher als bisher angenommen. Wie die Washington Post berichtet, haben sich Beweise für den in der Luft schwebenden Erreger in den vergangenen Monaten gehäuft. Dass der CDC eine schlechte Entscheidung unterstellt wird, zeigen Androhungen von politischer Seite, die Änderung der Wortwahl weg von Luftübertragung zu untersuchen.