Während sich die ersten Medikamente und Impfstoffe gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 bereits in Produktion befinden, ist die Herkunft des Erregers noch immer nicht endgültig geklärt. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat bereits eine entsprechende Untersuchung in die Wege geleitet und muss dafür mitunter Experten nach China entsenden. Doch stellt sich die Regierung der Volksrepublik nun offenbar trotz vorheriger Absprachen Quer und erschwert somit die Suche nach dem Coronavirus-Ursprung.
Coronavirus: Ursprung wird noch untersucht
Nach monatelangen Verhandlungen stimmte die Kommunistische Partei Chinas im Dezember 2020 einer Untersuchung der Weltgesundheitsorganisation über den Coronavirus-Ursprung zu. Allerdings scheint diese Vereinbarung ein Problem mit sich zu bringen. So wird Mitgliedern des verantwortlichen WHO-Teams derzeit die Einreise nach China verweigert.
„In den vergangenen 24 Stunden begannen die Mitglieder des internationalen wissenschaftlichen Teams zur Erforschung der Herkunft des COVID-19-Virus mit der Reise aus ihren Heimatländern nach China“, erklärte WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus am Dienstag. „Heute haben wir erfahren, dass die chinesischen Behörden noch nicht die notwendigen Genehmigungen für die Ankunft des Teams in China erteilt haben. Wir sind bestrebt, die Mission so schnell wie möglich auf den Weg zu bringen.“
Man habe ihm versichert, dass China das interne Verfahren für den frühestmöglichen Einsatz beschleunige. Die ersten Fälle von COVID-19 wurden im Dezember 2019 in Wuhan, einer Stadt in der chinesischen Provinz Hubei, entdeckt, doch kennen die Wissenschaftler die genauen Ursprünge des Virus nicht. Es wird vermutet, dass es von einer Tierart auf eine andere übertragen wurde, wahrscheinlich von einer Fledermaus und auf dem Weg mutierte, bevor es zu einer weitreichenden Übertragung durch den Huanan Seafood Wholesale Market in Wuhan kam.
SARS-CoV-2 könnte älter sein, als angenommen
Es gibt bezüglich der Coronavirus-Herkunft zahlreiche Theorien in der Forschung. Eine Studie belegt, das mit Corona verwandte Viren seit Jahrzehnten in einem Tier lebten. Forschern der Oxford University zufolge liege die Herkunft des Erregers außerdem gar nicht in China. Dr. Tom Jefferson, Senior Associate Tutor am Zentrum für evidenzbasierte Medizin (CEBM) in Oxford und Gastprofessor an der Universität Newcastle, argumentiert, es gebe immer mehr Hinweise darauf, dass die Coronavirus-Herkunft nicht in Asien liege.