Ein mikroskopisch kleines Tier, ein Rädertierchen, erwachte wieder zum Leben, nachdem es 24.000 Jahre lang gefroren war. Die Kreaturen wurden im Kern gefrorener Erde gefunden, die von einer Bohrinsel aus dem sibirischen Permafrost ausgegraben wurde.
Was ist Permafrost?
Permafrost ist ein Teil der Kryolithozone, der durch das Fehlen von periodischem Auftauen gekennzeichnet ist. Die Gesamtfläche des Permafrostes auf der Erde beträgt 35 Millionen Quadratkilometer. In der Permafrostzone liegt das Grundwasser in Form von Eis vor, seine Tiefe übersteigt manchmal sogar 1.000 Meter.
Rädertierchen im Permafrost
Bdelloide Rädertierchen sind offenbar dazu in der Lage, das Austrocknen, Einfrieren, Verhungern und Sauerstoffmangel zu überleben. Die Entdeckung im Permafrost verdeutlicht dies abermals. Stas Malavin vom Labor für Bodenkryologie am Institut für physikalisch-chemische und biologische Probleme der Bodenkunde in Russland zeigt auf, dass es faszinierende Fragen darüber aufwirft, welche Mechanismen das vielzellige Tier benutzt hat, um seine lange Ruhezeit zu überstehen.
„Unser Bericht ist der bisher härteste Beweis dafür, dass mehrzellige Tiere Zehntausende von Jahren in Kryptobiose, dem Zustand eines fast vollständig zum Stillstand gekommenen Stoffwechsels, überstehen können“, so Malavin. Er ist Co-Autor eines Artikels, den die Forscher:innen am 7. Juni im Fachmagazin Current Biology veröffentlichten.
„Das Ergebnis ist, dass ein mehrzelliger Organismus eingefroren und als solcher für Tausende von Jahren aufbewahrt werden kann, um dann wieder zum Leben zu erwachen – ein Traum vieler Romanautoren“, ergänzt der Forscher Cell Press zufolge. „Natürlich ist es umso schwieriger, je komplexer der Organismus ist, ihn lebendig eingefroren zu konservieren, und für Säugetiere ist das derzeit nicht möglich. Aber der Schritt von einem Einzeller zu einem Organismus mit Darm und Gehirn ist, auch wenn er mikroskopisch klein ist, ein großer Schritt nach vorn.“
Geheimnisse im Eis
Auch die Antarktis betreffend haben Forscher:innen erst jüngst eine neue Entdeckung gemacht. Diese zeigte auf, dass nicht etwa Europäer, sondern Māori, die ersten Menschen waren, die den Kontinent zu Gesicht bekamen. Selbst einen versteckten Ozean haben sie unter der Antarktis entdeckt.