Jeff Bezos war gemeinsam mit seinem Bruder und zwei anderen zahlungsfähigen Menschen am 20. Juni 2021 im All. Wie viel Umweltverschmutzung hat dabei die New Shepard-Rakete von Blue Origin während des Weltraumausflugs erzeugt? Wie viel Kohlendioxid (CO2) wurde dabei produziert?
Jeff Bezos und Blue Origin: „praktisch kein CO2“
Jeff Bezos‘ Ausflug in den Weltraum wurde von viel Kritik begleitet. Darunter etwa, warum es sich Milliardäre derzeit einen solchen Luxus leisten, während wir uns immer noch mitten in einer Pandemie befinden und die Folgen des menschengemachten Klimawandels immer stärker zu spüren bekommen. Viele dürften sich fragen: Bläst die New Shepard-Rakete von Blue Origin nicht unnötig viel Treibhausgase in unsere Atmosphäre?
Laut LiveSicence werden Raketen und ihre Gesamtauswirkung auf die Umwelt noch untersucht. Doch eines dürfte klar sein: Es handelt sich dabei nicht um grüne Technologie. Sie können laut Everyday Astronaut verschiedene Emissionen erzeugen: Wasserdampf, Kohlendioxid, Ruß und Aluminiumoxide, Chlor und Schwefelverbindungen.
Darin Toohey, ein Atmosphärenwissenschaftler an der University of Colorado, erklärt gegenüber LiveScience noch vor dem Flug, dass Jeff Bezos‘ Rakete New Shepard flüssigen Wasserstoff und flüssigen Sauerstoff in seinem Triebwerk kombinierte. Auf diese Weise werde ein Schub erzeugt, was bedeute, dass „die Hauptemission Wasser und einige kleinere Verbrennungsprodukte sein werden, und praktisch kein CO2“.
Wasserdampf: Enorme Menge Treibhausgase
Wasserdampf ist ein starkes Treibhausgas. Je länger der Dampf in der Atmosphäre bleibt, desto stärker wird die Erde aufgeheizt. Florian Kordina sagt gegenüber LiveScience: „Wasserdampf in den höheren Teilen der Atmosphäre ist nicht ganz ungefährlich.“
Doch New Shepard würde seinen Motor wohl relativ früh im Flug abschalten. Nur sehr wenig Wasser sei hoch genug, um dort zu bleiben.
- Zur Erinnerung: So hängt der Treibhauseffekt mit dem Klimawandel zusammen.
Es geht aber um die Masse
Das mag auf den ersten Blick möglicherweise weniger problematisch klingen. Doch Jeff Bezos ist nicht der einzige private Mensch, der ins All fliegt. So war kürzlich erst Richard Branson im Weltraum. Er, Jeff Bezos und Elon Musk wollen unter anderem Weltraumtourismus etablieren. Hier liegt das Problem laut vieler Expert:innen.
Astrophysiker Roland Lehoucq berechnet, dass pro Weltraumtourist:in beispielsweise bei einem Flug der VSS Unity von Richard Bransons Raumfahrtunternehmen Virgin Galactic 4,5 Tonnen CO2 zusammenkommen. Das ist laut t-online so viel wie bei einer Autofahrt einmal um die Erde – in nur zehn Minuten.
Quellen: LiveScience, Everyday Astronaut, t-online