Seit Jahrzehnten schon suchen Raumfahrtorganisationen auf dem Mars nach Hinweisen auf flüssiges Wasser. Bislang hatten sie damit nur bedingt Erfolg. Allerdings gibt es einige kleinere Tricks, die sich Wissenschaftler:innen zunutze machen können, um Wasser auf dem Mars aufzuspüren. Eine wichtige Rolle spielt die Beschaffenheit und Zusammensetzung des Bodens.
Wasser auf dem Mars: Irdisches Gestein soll Suche erleichtern
Astronom:innen greifen nach den Sternen, doch sind es meist Geowissenschaftler, die sich für jene Schätze interessieren, die es auf dem Roten Planeten zu entdecken gibt. Auch bei der Suche nach Wasser auf dem Mars haben sie ein Eisen im Feuer. Dieses Eisen, genauer das Eisenmineral Hämatit, könnte künftige Untersuchungen der Marsoberfläche maßgeblich beeinflussen.
Hydrohämatit könnte „große Mengen an Wasser enthalten“
„Eines der Experimente meiner Studentin bestand darin, Hämatit zu kristallisieren“, erklärt Peter J. Heaney, Professor für Geowissenschaften an der Pennsylvania State University. „Sie kam mit einer eisenarmen Verbindung heraus, also ging ich zu Google Scholar und fand zwei Arbeiten aus den 1840er Jahren, in denen deutsche Mineralogen mit Hilfe der Nasschemie eisenarme Versionen von Hämatit anführten, die Wasser enthalten.“
Dieses Mineral, das zwar arm an Eisen, aber reich an Wasser ist, nannte August Breithaupt 1847 Hydrohämatit. Bereits drei Jahre zuvor hatte Rudlf Hermann mit Turgit ein vergleichbares Mineral entdeckt. Mittels einer damals neuen Technik haben Mineralogen allerdings beide Untersuchungen widerlegt – fälschlicher Weise.
So nehmen die Studentin Si Athena Chen und ihr Team an, „dass Hydrohämatit in Niedrigtemperaturvorkommen von Eisenoxid auf der Erde häufig vorkommt, und dass es auch in scheinbar trockenen planetarischen Umgebungen, wie der Marsoberfläche, große Mengen an Wasser enthalten kann“. Eine entsprechende Studie veröffentlichten sie im Fachjournal Geology.
Existenz auf dem Mars „noch immer spekulativ“
„Ich habe versucht herauszufinden, unter welchen natürlichen Bedingungen sich Eisenoxide bilden“, erklärt Chen. „Welche Temperaturen und pH-Werte sind notwendig, um diese wasserhaltigen Phasen zu kristallisieren, und könnte ich einen Weg finden, sie zu synthetisieren?“
Sie habe herausgefunden, dass das Hydrohämatit unter den richtigen Bedingungen ausfallen und Gesteinsschichten bilden könne. „Ein Großteil der Marsoberfläche ist offenbar entstanden, als die Oberfläche feuchter war und sich Eisenoxide aus dem Wasser absetzten“, so Heaney. „Aber die Existenz von Hydrohämatit [und Wasser] auf dem Mars ist noch immer spekulativ.“
Quelle: Geology, Pennsylvania State University
Du willst mehr von uns lesen? Folge uns auf Google News.