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Du denkst von links nach rechts? Eine Studie erklärt jetzt, warum

Die meisten Menschen sortieren, denken und ordnen Dinge von links nach rechts. Eine Untersuchung zeigt: Das hat einen ganz bestimmten Grund.

Stiefel nach Größe von links nach rechts sortiert.
Sortierst du auch von links nach rechts? Foto: Getty Images/Peter Dazeley

Welche Denkrichtung hast du? Sortierst du beispielsweise kleine Zahlen nach links und große nach rechts? Das geht wohl den meisten Menschen so. Ein Forschungsteam der University of California in Berkeley hat untersucht, warum so viele von links nach rechts denken.

Stiefel nach Größe von links nach rechts sortiert.

Du denkst von links nach rechts? Eine Studie erklärt jetzt, warum

Die meisten Menschen sortieren, denken und ordnen Dinge von links nach rechts. Eine Untersuchung zeigt: Das hat einen ganz bestimmten Grund.


Wo schreibt man von rechts nach links?
  • In folgenden Sprachen wird beispielsweise von rechts nach links geschrieben: Arabisch, Aramäisch, Hebräisch, Persisch und Syrisch.
  • Laut ripleybelieves ist nicht bekannt, warum es so ist. Allerdings verwendet die Mehrheit nicht das lateinische Alphabet. Es gibt jedoch einige Theorien: „Laut Historikern sind nicht-lateinische Alphabete wie Arabisch und Hebräisch kompliziert zu schreiben und Wissenschaftler, die Schriftrollen verwenden, fanden es einfacher, die Schriftrollen mit ihrer linken Hand zu halten und mit ihrer Rechten zu schreiben.“

Von links nach rechts-Studie: Wie lautet die These?

Der Psychologe Benjamin Pitt und ein Forschungsteam gingen dem Ursprung des menschlichen Ordnungssystems auf den Grund. Da die Denkweise von links nach rechts kulturell geprägt sein kann, testeten sie folgende Personen, um kulturelle Erfahrungen zu isolieren:

  • 18 US-amerikanische Erwachsene zwischen 29 und 50 Jahren
  • 31 US-amerikanischen Kinder zwischen drei und fünf Jahren (sie sind die Kinder der erwachsenen Teilnehmenden)
  • 96 Angehörige der Tsimane in Experiment 1 und 60 in Experiment 2 (eine indigene Gruppe aus dem Amazonasbecken Boliviens, die weitgehend abgeschottet von der Industriegesellschaft lebt)

Die These der Forschenden lautete: Ist das Zähl- und Sortierverhalten angeboren, müssten sowohl die Kinder als auch die Angehörigen der Tsimane von links nach rechts zählen und sortieren. Schließlich haben sie beispielsweise keine Erfahrungen mit Richtungspraktiken, die wir kennen. Tsimane gehen wohl außerdem nicht zur Schule und nutzen kaum moderne Technologien.

Von links nach rechts-Studie: Das ist das Experiment

In einem der Experimente sollten die Teilnehmenden der Studie Bilder von Wolken aus ein bis fünf Punkten sortieren. Außerdem sollten einzelne Punkte unterschiedlicher Größe nach Anzahl und Dimension sortiert werden. Das Ergebnis …

… bei den 18 US-amerikanischen Erwachsenen

  • Alle Teilnehmenden ordneten die Karten beginnend mit den wenigsten oder kleinsten Punkten von links nach recht.

… bei den 31 US-amerikanischen Kindern & der Gruppe der Tsimanen

  • Die Teilnehmenden zeigten keine Richtungspräferenz. Sie ordneten in der richtigen Reihenfolge, doch es ergab sich kein sicheres Bild.

Von links nach rechts-Studie: Das Ergebnis

Auf Twitter resümiert Benjamin Pitt: „Kurz gesagt, US-Kinder und erwachsene Tsimane zeigten keine Hinweise auf eine standardmäßige Richtungsverzerrung oder eine mentale Größenordnung.“

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Das Ergebnis der Untersuchung zeigt, dass das Zähl- und Sortierverhalten weder vererbt noch fixiert ist. Die Forschenden schlussfolgern also, dass etwa das Ordnen von Dingen von links nach rechts bei den meisten Menschen im Kindesalter von Erwachsenen abgeschaut wird. Die kulturelle Prägung könnte demnach die wichtigste Rolle bei dem Ordnungssystem spielen.

Noch mehr spannende Studien

Hast du wenig Fantasie? Laut einer Studie unterscheidet Menschen mit viel Vorstellungskraft all jene mit Aphantasie in einem Punkt. Und wenn du gut „Bullshitten“ kannst, sagt das etwas über deine Intelligenz aus. Auch interessant: Die Universität Princeton fand heraus, wie wichtig Einzelgängerinnen und Einzelgänger für die Gesellschaft sein könnten.

Quellen: Studie „Spatial concepts of number, size, and time in an indigenous culture“, veröffentlich am 11. August 2021 in Science Advances, ScienceNews, ripleybelieves

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