Gut 23 Jahre ist es mittlerweile her, dass 1998 das erste Modul der heutigen Internationalen Raumstation (ISS) ins All geschossen wurde. Auf das russische Fracht- und Antriebsmodul Sarja folgten viele weitere, sodass die ISS heute eine Spannweite von gut 109 Metern aufweist. Doch ist auch ein Projekt wie dieses nicht gegen alle Eventualitäten gewappnet und auch die Zeit trägt ihren Teil zum Verfall der Station bei. Langsam aber sicher wird es daher nötig, über einen potenziellen Nachfolger nachzudenken.
NASA: Neue ISS kommt aus der Wirtschaft
Im Laufe der vergangenen paar Jahre sind Astronaut:innen immer wieder Mängel an der Internationalen Raumstation ins Auge gefallen. Dabei handelt es sich hauptsächlich um oberflächliche Risse auf der ISS, im russischen Abschnitt kam es aber auch schon zu einem Luftleck. Umso wichtiger scheint es, dass sich die NASA und andere beteiligte Weltraumorganisationen um einen baldigen Ersatz kümmern.
Gegenüber dem US-amerikanischen CNBC erklärte Phil McAlister, Director of Commercial Spaceflight bei der NASA, die Behörde habe „etwa ein Dutzend Vorschläge erhalten“. Sie würden einer Vielzahl von Unternehmen entstammen, die jeweils für das Projekt einer neuen ISS unter Vertrag genommen werden wollen.
„Wir haben eine unglaublich große Resonanz aus der Industrie auf unsere Ausschreibung für kommerzielle, kostenlose Flüge, die direkt in die Umlaufbahn führen, erhalten“, so McAlister. „Ich kann mich nicht erinnern, wann wir das letzte Mal so viele Angebote auf eine Ausschreibung für [die bemannte Raumfahrt] erhalten haben.“
Wann kommt der ISS-Nachfolger?
Noch bis Ende des Jahres will McAlister die Gewinner der NASA-Ausschreibung bekanntgeben, lieber wäre es ihm aber noch früher. Die Bewerbungen seien derweil von einer „diversen Gruppe aus Unternehmen“ gekommen. Sie würden von Start-ups bis hin zu großen Luft- und Raumfahrtunternehmen reichen.
Als die NASA im März ein Briefing abhielt seien CNBC zufolge bekannte Namen wie SpaceX, Blue Origin, Airbus, Boeing und Lockheed Martin unter den Interessierten aufgetaucht. Die neue ISS müsse allerdings „nicht einmal annähernd so groß und so leistungsfähig“ sein wie die alte Raumstation. Die private Station könne zwar sehr groß sein, allerdings würde die NASA „nur für den Teil bezahlen, den wir brauchen“.
Quelle: CNBC