Paracetamol, Ibuprofen und andere rezeptfreie Schmerzmittel sind durchaus nützlich. Sie können bei Kopfschmerzen, allgemeinem Unwohlsein und sogar Fieber helfen. Bei richtiger Anwendung gelten sie zudem als unbedenklich und sicher. In einigen Fällen solltest du allerdings aufpassen, denn unterschiedliche Studien weisen auf mögliche Folgen für dein kardiovaskuläres System hin.
Darauf solltest du bei rezeptfreien Schmerzmitteln achten
Dass man auch rezeptfreie Schmerzmittel nicht einwerfen sollte wie Tic Tacs, sollte bekannt sein. Übertreibst du es mit ihnen, können sie beispielsweise deine Nieren zu stark beanspruchen. Allerdings spielt auch das Natrium, das in einigen Tabletten steckt, eine nicht unwesentliche Rolle. So kann etwa die Einnahme von Paracetamol über einen längeren Zeitraum das Risiko für Herzerkrankungen und Schlaganfälle erhöhen.
Darauf weist mitunter eine im European Heart Journal veröffentliche Studie des chinesischen Wissenschaftlers Chao Zeng und seines Teams hin. Vor allem in aufgelöster Form solltest du die Arznei demzufolge nur in sehr übersichtlichen Maßen einnehmen.
Im Rahmen ihrer Forschungsarbeit verglichen die Wissenschaftler:innen Gesundheitsdaten von fast 300.000 Erwachsenen im Alter von über 60 Jahren. Einige von ihnen wiesen bereits im voraus hohen Blutdruck auf, andere nicht. Alle hatten vor kurzem Paracetamol verschrieben bekommen. Sie stellten fest, dass Patient:innen, die rezeptfreie Schmerzmittel mit Natrium einnahmen, im darauffolgenden ein signifikant höheres Risiko für Herzversagen, -infarkte und Schlaganfälle zeigten.
Wie du die Folgen verhindern kannst
Chao Zeng vom Xiangya-Krankenhaus der Central South University in China erklärt, dass du nicht nur auf die Salzzufuhr in deiner Nahrung achten solltest. Auch versteckte Salze in Medikamenten solltest du im Auge behalten.
„Obwohl die US-amerikanische Gesundheitsbehörde FDA vorschreibt, dass bei allen rezeptfreien Medikamenten der Natriumgehalt angegeben werden muss, wurde keine Warnung vor den potenziell schädlichen Auswirkungen von natriumhaltigem Paracetamol auf das Risiko von Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Tod herausgegeben. Unsere Ergebnisse legen nahe, das Sicherheitsprofil von Brause und löslichem Paracetamol zu überdenken.“
Chao Zeng
Die „plausibelste und wirksamste Strategie“ seitens der Behörden sei die Kennzeichnung aller Medikamente, die signifikante Mengen an Natrium enthalten. Wichtig sei dabei ein Warnhinweis, der über die möglichen Nebenwirkungen der hohen Salzzufuhr aufkläre. Auf diese Weise würden Kranke einen besseren Überblick darüber erhalten, welche Risiken rezeptfreie Schmerzmittel mit sich bringen.
Quelle: „Sodium-containing acetaminophen and cardiovascular outcomes in individuals with and without hypertension“ (2022, European Heart Journal)