Die Erde besteht überwiegend aus Wasserflächen. Und dieses Wasser ist leider für den Menschen ungenießbar. Aber gibt es vielleicht doch einen Weg, dass wir Salzwasser trinken können? Tatsächlich wurde jetzt eine neue Erfindung vorgestellt, mit der es ganz einfach und schnell gehen soll. Und der zusätzliche Vorteil: Die neue Lösung ist mobil.
Salzwasser trinken: Ein Koffer soll es möglich machen
Ein Forschungsteam des berühmten MIT (Massachusetts Institutes of Technology) hat jetzt ein Gerät entwickelt, das in einem Koffer transportiert werden kann und welches es überall ermöglichen soll, dass man Salzwasser trinken kann. Dafür gebraucht es nicht mal mehr Filter, sondern nur elektrischer Energie, um die Verwandlung in Süßwasser zu bewerkstelligen. Eigenen Angaben nach übertrifft man sogar die Qualitätsstandards der WHO.
Die übliche Filtertechnik benötigt für gewöhnlich Hochdruckpumpen, weshalb sie sich unmöglich verkleinern ließe, so der Wissenschaftler Junghyo Yoon. Deswegen kommen die Ionenkonzentrationspolarisation (ICP) zum Einsatz: Ein elektrisches Feld wird ober- und unterhalb eines Wasserstroms eingerichtet. Dabei werden positive wie negative Teilchen im Vorbeifließen abgestoßen. Das trifft Salzmoleküle, aber auch Viren und Bakterien können so entfernt werden.
Erfolgreiche Tests für neues Gerät
In einem weiteren Schritt kommt dann eine Elektrodialyse zum Einsatz, um weitere Salzionen, die sich in der Mitte des Wasserstroms befanden und nicht vollständig weggestoßen wurden, entfernt. Unterschreitet der Salzgehalt dann einen bestimmten Wert, erhält man darüber eine Benachrichtigung. Das Wasser ist jetzt trinkbar.
Natürlich hat man bereits ein Feldversuch unternommen und der war auch erfolgreich: In nur einer halben Stunde erhielt das Team einen Plastikbecher Trinkwasser. Das Forschungsteam verspricht, dass die Handhabung des Koffers leicht zu verstehen sei und nur sehr wenig Energie benötigen wird. Zum Einsatz kommen soll er in Bereichen, in denen Ressourcen generell knapp sind, wie Inseln oder andere entlegene Orte. Aber auch beim Militär oder bei Katastrophen könne er helfen.
Vielleicht findet er ja auch eines Tages Anwendung auf dem Jupitermond Europa, wo Forschende flüssiges Wasser vermuten. Im Alltag stellst du dir wiederum womöglich folgende Frage: Leitungswasser trinken – Ist es eine gute Idee oder ein böser Fehler?
Quelle: „Portable Seawater Desalination System for Generating Drinkable Water in Remote Locations“ (American Chemical Society, 2022)
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