Forschende entdeckten außergewöhnliches System im All, das sie rätseln lässt. Es könnte entweder ein ungewöhnlicher Pulsar, eine sogenannte kosmische „Schwarze Witwe“, oder sogar etwas ganz Neues sein.
Pulsare & „Schwarze Witwen“: Was ist das überhaupt?
Vorweg: Ein Pulsar ist ein schnell rotierender Neutronenstern. Es gibt jedoch eine Sonderform von dem System: Sogenannte kosmische Schwarze. Dabei handelt es sich um Pulsare, die ihre Begleitsterne zerstören. Das passiert durch die energiereiche Strahlung des Pulsars. Außerdem hat er einen starken Sternenwind. Das in Kombination bringt den Begleitsternen den Tod. Bisher sind nur rund zwei Dutzend solcher Schwarzen Witwen bekannt (via Scinexx).
Das ist so ungewöhnlich am entdeckten Pulsar
Nun entdeckten Forschende vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Cambridge, eine Schwarze Witwe, die gleich mehrere Ungewöhnlichkeiten zeigt:
- Sie spürten den Pulsar nicht über Röntgen- und Gammastrahlen auf, sondern über das Flackern seines Begleitsterns.
- In archivierten Radiodaten war keine Strahlenquelle zu erkennen, was normalerweise typisch für Witwen-Pulsare ist.
- Das schnell rotierende Paar wird von einem dritten Stern umkreist, der deutlich weiter entfernt ist.
Diese drei Ungewöhnlichkeiten gepaart mit der kurzen Umlaufzeit von dem Pulsar und dem inneren Partner, unterscheidet die Schwarze Witwe von bisher bekannten Systemen. Analysen legen außerdem nahe, dass der entdeckte Pulsar älter sein könnte als unser Sonnensystem.
Einzigartig oder was ganz Neues?
Weil es so viele ungewöhnliche Dinge an dem System gibt, fragen sich die Forschenden nun, ob es sich dabei auch um etwas ganz Neues handeln könnte. In jedem Fall aber ist es etwas Einzigartiges.
„Dieses System ist damit einzigartig für eine Schwarze Witwe, weil wir es im sichtbaren Licht entdeckt haben, es einen zusätzlichen entfernten Begleiter hat und weil es aus dem galaktischen Zentrum gekommen ist“ sagt Kevin Burdge vom MIT. „Es gibt noch vieles, was wir an diesem System nicht verstehen.“
Kürzlich entdeckten Forschende auch etwas Ungewöhnliches auf dem Mars: Spuren auf der Oberfläche.
Quelle: „A 62-minute orbital period black widow binary in a wide hierarchical triple“ (2022, nature); Scinexx