Immer noch gibt es zahlreiche Phänomene in unserem Weltraum, die Forschenden ein Rätsel sind. Eins davon sind etwa eine Art unsichtbare Wände im All. Ein Team aus Wissenschaftler*innen hat jetzt aber eine neue mögliche Erklärung für sie gefunden.
Weltraum: Unsichtbare Wände nach dem ΛCDM-Modell
Wenn die Forschenden von Wänden sprechen, sind damit nicht Wände gemeint, die wir von einem Zimmer kennen, sondern eher Barrieren. Anscheinend könnten sie Erklärungen für einige Fragen des Weltraums klären, die Astronominnen und Astronomen schon lange haben.
Wir beginnen aber am Anfang: Derzeit verwenden Wissenschaftler*innen das sogenannte Lambda Cold Dark Matter (ΛCDM)-Modell, um die Kosmologie – also die Lehre von der Entstehung und Entwicklung des Weltraums – zu erklären. Allerdings ist dieses nicht perfekt.
Nach dem ΛCDM-Modell sollten kleine Galaxien in chaotischen Umlaufbahnen um größere Galaxien verteilt sein. Allerdings: Die meisten kleinen Galaxien, die die größeren umkreisen, sind in dünnen flachen Ebenen angeordnet. Man könnte diese mit Saturnringen vergleichen. Es wirkt also, als gäbe es eine unsichtbare Wand im Weltraum, entlang der sich die Galaxien anordnen (via BGR).
Forschende nennen sie „Satelliten“. Sie befinden sich in synchronisierten Umlaufbahnen in unserer eigenen Galaxie. Auch in anderen benachbarten Galaxien konnten sie bereits beobachtet werden.
Das ΛCDM-Modell
Das ΛCDM-Modell oder auch Lambda-CDM-Modell „ist ein kosmologisches Modell, das mit wenigen – in der Grundform sechs – Parametern die Entwicklung des Universums seit dem Urknall beschreibt. Lambda (Λ) steht dabei für die kosmologische Konstante, CDM für cold dark matter (kalte dunkle Materie)“ via Academic dictionaries and encyclopedias.
Das sagt die neue Forschung zum Thema
Die neue Forschung legt jetzt aber nahe, dass hypothetische Teilchen unsichtbare Wände im Weltraum erzeugen können. Dahinter könnte eine „fünfte Kraft“ stecken. Die Teilchen nennen sie Symmetronen und die Wände nennen sie „Domänenwände“. Somit halten diese die Galaxien in ihren Umlaufbahnen und nicht die umkreisenden kleinen Galaxien, wie es das ΛCDM-Modell vorschlägt.
Dennoch ist das zunächst nur eine Idee. Wollen die Forschenden beweisen, dass es unsichtbare Wände im Weltraum gibt, müssen sie zunächst beweisen, dass die Symmetronen existieren. Das James Webb-Teleskop könnte dabei möglicherweise behilflich sein.
Was ist das James Webb-Teleskop?
Dabei handelt es sich um ein Weltraumteleskop der NASA und den Nachfolger des Hubble-Teleskops. Ende 2021 hat das James Webb-Teleskop seinen Arbeitsplatz im Weltraum erreicht. Es soll etwa scharfe Bilder aus unserem All liefern und dieses erforschen. Im Sommer 2022 könnte es tatsächlich mit der wissenschaftlichen Arbeit beginnen.
Noch mehr Weltraum
Kürzlich meldete die NASA eine einzigartige Entdeckung und sprach von einem „Monster“ auf dem Mars. Könnte es außerdem sein, dass es Aliens im Weltraum gibt? Das sagt eine Forscherin. Kürzlich ist es Expert*innen gelungen, eine erste Aufnahme von einem supermassivem Schwarzen Loch in der Milchstraße zu machen. Übrigens: Was würde passieren, wenn Forschende ein Schwarzes Loch erschaffen würden?
Quellen: BGR; „Dark sector domain walls could explain the observed planes of satellites“ (Mai 2022, Cornell University), Academic dictionaries and encyclopedias
Seit dem 24. Februar 2022 herrscht Krieg in der Ukraine. Hier kannst du den Betroffenen helfen.