Ob „Fortnite“, „Call of Duty“ oder „Pokémon“ – Videospiele sind Mainstream und nicht mehr aus der Gesellschaft wegzudenken. Trotzdem werden auch jetzt noch immer wieder Diskussionen über ihren vermeintlich negativen Einfluss vor allem auf Kinder und Jugendliche geführt. Das es aber auch anders gehen kann und Games in der Tat sogar positive Auswirkungen haben können, zeigt nun eine neue Studie. In ihrem Zentrum stehen vor allem die kognitiven Fähigkeiten und wie diese durchs Spielen beeinflusst werden.
Bessere Hirnleistungen durch Videospiele
Für ihre neue Untersuchung haben Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen Daten von circa 2.000 Kindern ausgewertet. Von denen gaben1.200 an, niemals Videospiele zu spielen, während 800 mindestens drei Stunden täglich in die Knöpfen hauen. Bei all ihnen lag der Fokus auf den kognitiven und neurobiologischen Einfluss von Games.
Im Verlauf der Studie wurden die Kinder auf ihre verschiedenen Fähigkeiten geprüft. Bei einem Test zu Impulskontrolle und des Arbeitsgedächtnisses schnitten Kinder, die Videospiele spielen, besser als die anderen ab. Dabei waren sie bei den Aufgaben schneller und präziser zugange. Scans zeigten dabei auf, dass in den für Erinnerungen und Aufmerksamkeit relevanten Hirnregionen auch mehr Aktivität vorhanden war.
Videospiele und Kinder: Eltern sollten aufhorchen
Für den federführenden Wissenschaftler der Studie Bader Chaarani sei es wichtig, auf die möglichen Auswirkungen von Videospielen auf Kinder zu schauen, wie er in einem Statement sagte. Schließlich würden sich viele Eltern diesbezügliche Sorgen machen. Dabei kommt er unter anderem zu dem Schluss, dass Videospiele zumindest nicht schlechter seien als Fernsehen, wie wiederum gegenüber CNN betonte.
- Auch spannend: Eine ähnliche Studie wurde ebenfalls erst vor Kurzem durchgeführt. Diese legt nahe, dass Videospiele schlau machen können und kommt dabei zu ähnlichen Ergebnissen wie die jetzige Untersuchung.
Dr. Jenny Radesky, die selbst nicht an der Studie beteiligt war, ergänzte, dass die meisten Studien zu Videospielen nahelegen, dass ein bis zwei Stunden mit Videospielen mit einer besseren geistigen Verfassung im Zusammenhang stünden.
Noch keine perfekte Studie
Nichtsdestotrotz ist auch die neue Studie zu Videospielen nicht perfekt: Einen echten kausalen Zusammenhang konnten die Forschenden nicht feststellen. Videospiele könnten also einen positiven Effekt haben – oder Kinder, die ohnehin schon bessere Hirnleistungen abrufen, tendieren einfach eher zu Videospielen.
Auch die verschiedenen Genres an Videospielen wurden noch nicht berücksichtigt: Es ist also unklar, wie sich Baller-, Geschicklichkeits- oder Strategiespiele konkret auswirken und welche besser geeignet wären, das Gehirn positiv zu stimulieren. In einigen Jahren will man aber die jetzt untersuchen Kinder erneut anschauen und prüfen, ob die neuen Befunde auch über einen längeren Zeitraum gültig sind oder nicht.
Quelle: „Association of Video Gaming With Cognitive Performance Among Children“ (JAMA Network Open), National Institutes of Health, CNN
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