Phänomene, die sich im Weltall ereignen, hinterlassen ihre Spuren auch auf der Erde. Die Ringe von Zedern und Kiefern aus aller Welt zeigen beispielsweise Nachweise für mehrere unerklärliche und potenziell zerstörerische Sonneneruptionen. Sie sonderten schon mehrfach Strahlung auf unseren Planeten ab. Das nächste Ereignis wird bereits erwartet.
Gefährliche Sonneneruptionen: Tausendjährige Daten zeigen ihr Ausmaß
„Diese enormen Ausbrüche kosmischer Strahlung, bekannt als Miyake-Events, treten geschätzt alle tausend Jahre auf, aber was dazu führt, ist unklar“, erklärt Physiker Benjamin Pope von der australischen Universität von Queensland (via Cnet). „Der führenden Theorie nach handelt es sich dabei um Sonneneruptionen“, sagt er weiter.
Pope leitete ein Forschungsteam, das über tausendjährige Baumringdaten analysierte. Man wollte den Zusammenhang zwischen Miyake-Events und Sonneneruptionen untersuchen. Die Ergebnisse veröffentlichten die Forschenden in Proceedings of the Royal Society A.
Ereignisse könnten uns innerhalb einer Dekade treffen
In dem Bericht listen Pope und sein Team, dass eines der Phänomene mit den meisten Ringdaten im Jahr 774 aufgetreten war. Es könnte demnach zehn Mal stärker gewesen sein, als das sogenannte Carrington-Ereignis von 1859. Damals traf ein durch Sonneneruptionen ausgelöster geomagnetischer Sturm die Erde und setzte unter anderem Telegrafenleitungen in Flammen.
„Wir müssen mehr wissen, denn wenn so etwas heute passiert, würde es Technologie inklusive Satelliten, Internetkabel, Überlandleitungen und Transformatoren zerstören. Die Folgen für die globale Infrastruktur wären unvorstellbar.“
Benjamin Pope, Universität von Queensland
Da die Ereignisse vergleichsweise regelmäßig auftreten, besteht laut Pope eine einprozentige Chance, dass eine Sonneneruption mit entsprechenden Folgen noch innerhalb der kommenden zehn Jahre auf die Erde trifft: „Aber wir wissen nicht, wie wir es vorhersagen können oder welche Auswirkungen es haben wird. Die Wahrscheinlichkeit ist beängstigend und schafft die Basis für weitere Forschungen.“
Quellen: Cnet, Proceedings of the Royal Society A: „Modelling cosmic radiation events in the tree-ring radiocarbon record“ (2022)
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