Die Ergebnisse der neuen Untersuchung klingen äußerst ungewöhnlich. Demnach geben Pflanzen hohe Töne von sich, die wir Menschen nicht hören können. Wenn sie gestresst sind, infiziert oder geschnitten werden, beginnen die Lebewesen, hektisch zu klicken. Zudem könnte es möglich sein, dass Insekten und andere Tiere diese Geräusche hören und sogar interpretieren können.
Pflanzen: Klicklaute im Ultraschallbereich
Eine am 30. März 2023 in der Fachzeitschrift Cell veröffentlichte Studie ergab, dass Pflanzen hohe Klicklaute von sich geben können, wenn sie durch Dürre, Infektionen oder Schnittverletzungen gestresst sind.
Gegenüber Insider erklärte die Hauptautorin des Berichtes, Lilach Hadany von der Universität Tel Aviv, dass diese Geräusche zwar ungefähr die Lautstärke einer normalen menschlichen Unterhaltung hätten. Dennoch seien sie so hoch, dass man sie nicht hören kann.
„Der Mensch hört normalerweise bis 16 Kilohertz. Diese Geräusche liegen meist zwischen 40 und 80 Kilohertz.“
Lilach Hadany, Hauptautorin der Studie und Evolutionsbiologin und Theoretikerin (Universität Tel Aviv)
In einem Video dokumentieren die Forschenden, wie klickende Geräusche klingen, die Pflanzen in Stresssituationen absondern. Hadany, die Studenten Itzhak Khait und Ohad Lewin-Epstein sowie weitere Wissenschaftler*innen der Universitäten Tel Aviv, Harvard und des MIT (Massachusetts Institute of Technology) fanden dabei heraus, dass Tomaten, Tabak und Kakteen „sehr kurze Ultraschallklicks“ aussenden.
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Ohne Stress keine Geräusche
Fast geräuschlos verhielten sich die untersuchten Pflanzen dagegen, wenn sie gesund waren: „Sie geben im Durchschnitt weniger als ein Geräusch pro Stunde von sich“, sagte Hanady. Erst wenn sie gestresst sind, „machen sie viel mehr Geräusche – und das sowohl beim Schneiden als auch bei Trockenheit“, sagte sie.
Einigen Tieren, wie Fledermäusen, Motten und Mäusen, könnte dies helfen, ein Gefühl für den Zustand der Pflanze und der Pflanzenart zu bekommen, sagte Hadany.
Wie die Töne erzeugen werden, ist bislang nicht klar. Die Wissenschaftler*innen vermuten allerdings, dass es sich um einen passiven Prozess handelt, der mit Kavitation, also der Bildung und Auflösung von dampfgefüllten Hohlräumen in Flüssigkeiten, zusammenhängt.
Gestresste Pflanzen sollen Luftblasen in ihrem Kreislaufsystem platzen lassen, was zu Vibrationen in der Pflanze führt.
Quellen: Cell: „Sounds emitted by plants under stress are airborne and informative“ (2023)
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