Wenn Insekten und Tiere aus anderen Ökosystemen nach Deutschland kommen, spricht man von potentiell invasiven Arten. Haben diese hierzulande keine natürlichen Feinde, stören sie das Ökosystem ungemein. Schon seit einem Jahr breitet sich ein fleischfressender Wurm in Deutschland aus, der das natürliche Gleichgewicht bedroht.
Wurm: Obama Nungara – ein Schädling
Besagter Wurm heißt Obama nungara und stammt ursprünglich aus Südamerika. Doch in der zunehmend globalisierten Welt gelangte er mit der Zeit auch nach Süd- und Westeuropa. In Frankreich stellt er bereits seit 2023 eine Plage dar, und längst ist er auch in Deutschland angekommen.
Der Schädling kann für Gartenbesitzerinnen und Gartenbesitzer zum Graus werden. Er frisst Schnecken, Regenwürmer und diverse Insekten. Diese jedoch sind sonst im Garten eine Unterstützung für das Pflanzenwachstum sowie das natürliche Gleichgewicht des Ökosystems.
Schnecken essen beispielsweise verwesende Pflanzenteile oder tote Tiere, was den Garten sauber hält. Regenwürmer hingegen durchpflügen den Boden, was dem Pflanzenwachstum zugute kommt und die Erde frisch hält. Kommt der fleischfressende Wurm allerdings dazu, haben die Helferlinge keine Chance.
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Ohne Fressfeinde und Sexualpartner
Das Problem an dem hier neu angesiedelten Wurm ist jedoch nicht nur sein ausgeprägter Hunger. In Deutschland hat er außerdem keine Fressfeinde, was seine Ausbreitung nur befördert. Da er zusätzlich, so Focus, zu den Hermaphroditen zählt, kann er sich sogar selbst fortpflanzen.
Bisherigen Sichtungen zufolge, die das Bundesamt für Naturschutz zusammengetragen hat, gibt es erste Spuren des Wurms bereits in mehrere Bundesländern, wie zum Beispiel in Baden-Württemberg und Bayern.
So schützt du dich vor dem Wurm
Durch verschiedene Maßnahmen kannst du dazu beitragen, das Risiko einer Ausbreitung von Obama nungara in deinem Garten zu minimieren und das ökologische Gleichgewicht zu schützen. Wenn du die folgenden Tipps befolgst, beugst du einer Plage zumindest rechtzeitig vor.
Regelmäßige Kontrollen: Überprüfe deinen Garten regelmäßig, besonders unter Töpfen, in Mulch und an anderen feuchten, dunklen Stellen, wo Würmer sich gerne aufhalten.
Entfernung von Verstecken: Reduziere feuchte und dunkle Verstecke, indem du Haufen von Laub, Mulch oder Holz regelmäßig aufräumst oder umstellst.
Barrieren erstellen: Manche berichten, dass Barrieren aus Kalk oder Diatomeenerde um empfindliche Bereiche des Gartens herum Landplagen wie den Wurm abhalten können. Der Nachteil: Diese Substanzen müssen regelmäßig erneuert werden, besonders nach Regenfall.
Natürliche Fressfeinde fördern: Obwohl spezifische natürliche Fressfeinde von Obama nungara in Europa nicht gut bekannt sind, kann die allgemeine Förderung der Biodiversität im Garten helfen, das Gleichgewicht zu halten. Dazu gehört, Lebensräume für Vögel, Igel und andere einheimische Tiere zu schaffen, die möglicherweise derartige Würmer fressen.
Chemikalien vermeiden: Der Einsatz von Chemikalien zur Bekämpfung von Obama nungara wird nicht empfohlen, da diese Mittel auch andere Bodenorganismen schädigen können und oft nicht spezifisch gegen entsprechenden Befall wirken.
Gemeinschaftliche Maßnahmen: Da die Würmer sich über weite Strecken ausbreiten können, ist es sinnvoll, sich mit Nachbarn und der lokalen Gemeinschaft abzustimmen, um gemeinsame Maßnahmen zu ergreifen und die Ausbreitung dieser invasiven Art zu kontrollieren.
Information und Meldung: Informiere dich über die spezifischen Empfehlungen deiner lokalen Umweltbehörden zum Umgang mit invasiven Arten und melde Funde von Obama nungara, um zur Überwachung und Kontrolle dieser Art beizutragen.
Wurmbefall sofort erkennen und handeln
Hast du ein Exemplar entdeckt, kannst du es aufsammeln und in Seifenwasser ertränken. Da es keine Fallen oder Mittel gegen den Wurm gibt, solltest du deinen Garten regelmäßig inspizieren. Auch Eier solltest du in Lauge legen. Ob dein Garten bereits davon befallen ist, kannst du zumindest feststellen.
Das sind Merkmale des Wurms:
- Er ist fünf bis acht Zentimeter lang.
- Die Färbung variiert von orangefarben bis schwarz. Häufig ist der Wurm dunkelbraun. Die Unterseite hingegen ist beige.
- Obama Nungara hat einen Spitzen Kopf.
- Du findest ihn tagsüber. Suche an feuchten Stellen nach ihm.
- Der Wurm ist von einer schleimigen Schicht überzogen und ähnelt demnach einem Blutegel.
Gute Nachrichten: Eine gesundheitliche Gefährdung für Menschen und Haustiere besteht durch den Wurm nicht.
Quelle: Fokus, Bundesamt für Naturschutz
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