Der Universitätsprofessor aus Florida Joseph Dituri hat erst jüngst einen neuen Rekord aufgestellt. Er ist nun der Mann, der bisher am längsten unter Wasser gelebt hat – und das ohne Druckausgleich. Wenn es nach ihm ginge, sollten wir das alle tun. So ließen sich auch Herausforderungen mit der steigenden Weltbevölkerung lösen.
Teil der Weltbevölkerung ist unter Wasser
In den Medien ist Dituri eher bekannt als Dr. Deep Sea (deutsch: Doktor Tiefsee). Auf seiner Homepage ist der Name Programm: „Alles, was wir brauchen, ist hier. Wir müssen nur dort schauen, wo wir bisher noch nie nachgesehen haben“, heißt es direkt zu Beginn. In Hinsicht auf die ansteigende Weltbevölkerung könnte das Leben unter Wasser entsprechend eine Antwort geben. Nahrung steht dort definitiv bereit, Techniken zur Wasseraufbereitung gibt es ebenfalls schon.
Dituri ist gerade dabei, dieses Szenario auszutesten. Er befindet sich aktuell seit mehr als 70 Tagen unter Wasser. Genauer gesagt bewohnt er aktuell Jules‘ Undersea Lodge. Sie befindet sich in der neun Meter tiefen Lagune in Key Largo, Florida. Das besondere: Diese Zeit hat er bisher ohne einen Druckausgleich überstanden, der für den menschlichen Körper sonst vonnöten wäre, wenn man auch wieder irgendwann an die Oberfläche möchte.
Lebt ein Teil der Weltbevölkerung ebenso eines Tages unter Wasser, könnten sie sich an seinem aktuellen Alltag orientieren, um die Zeit unbeschadet zu überstehen. Er isst vor allem proteinreiche Mahlzeiten. In seiner Mikrowelle bereitet er sich oft Lachs und Eier zu. Tägliches Training gehört ebenso zum Tagesprogramm. Liegestütze und Übungen mit Widerstandsbändern sind es genau. Die Ruhe unter Wasser nutzt er ebenso für ein Mittagsschläfchen, berichtet das Fachmagazin Phys.org.
„Die Idee hier ist, die Weltmeere zu bevölkern“
Doch noch ist der Probelauf für den pensionierter US-Marineoffizier nicht vorbei. Ziel ist es, ganze 100 Tage unter Wasser zu bleiben. Im Anschluss sollen diverse Studien und weitere Facharbeiten stattfinden, um diese Option für die wachsende Weltbevölkerung von allen Seiten beurteilen zu können.
„Die Idee hier ist, die Weltmeere zu bevölkern, sie zu schützen, indem man in ihnen lebt und sie wirklich gut behandelt“, erklärt Dituri. Das erzählt er auch seinen Studierenden. Aus dem Meer heraus gibt er Kurse im Bereich Meereswissenschaften. Er mag es unter Wasser und kann sich eine Weltbevölkerung unter dem Meeresspiegel vorstellen. Doch eine Sache vermisst er: die Sonne. Wäre er nicht gerade etliche Kubikliter von ihr entfernt, würde er sich jeden Tag den Sonnenaufgang ansehen.
Quelle: Phys.org, drdeepsea
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