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Paläontologie: 500 Millionen Jahre alte Spezies entdeckt

Innerhalb der Paläontologie fördern Forscherinnen und Forscher immer noch Neues zutage. Nun hat man eine besonders alte Spezies entdeckt.

Foto einer Ausgrabung.
© Mariana Rusanovschi - stock.adobe.com

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Um mehr über die Vergangenheit der Erde herauszufinden, nehmen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler überall auf der Welt verschiedene Nachforschungen und auch Ausgrabungen vor. Dabei stößt man auch in der Paläontologie wiederholt über einzigartige Funde. So fand man jetzt eine ganz neue und vor allem äußerst alte Quallenart.

Paläontologie: Forscher finden ganz neue Urzeitquallen

Expertinnen und Experten der Paläontologie fanden laut ihrer neuesten Studie gleich 170 extrem gut erhaltene Überreste von urzeitlichen Quallen im kanadischen Schlick. Die Lagerstätte selbst ist etwa 505 Millionen Jahre alt, was bedeutet, dass die Tiere aus der Zeit des Kambriums stammen müssen.

Dieses Erdzeitalter existierte vor 541 Millionen bis circa 485 Millionen Jahren und damit lange bevor überhaupt die Dinosaurier die Erde bevölkerten. Die neu entdeckten Quallen mit der lateinischen Bezeichnung Burgessomedusa phasmiformis sind damit die ältesten Quallen, die jemals gefunden wurden.

Grafische Darstellung urzeitlicher Quallen.
So könnten die Quallen in ihrer natürlichen Umgebung ausgesehen haben. © C. McCall

Fossilienfund besticht durch Qualität

Diese paläontologische Entdeckung lässt nun keinen Zweifel zu, dass Quallen tatsächlich schon so früh in der Erdgeschichte existierten, erklärt der Forscher Joe Moysiuk in einem Begleitartikel. Bis dato war dies lediglich eine Theorie, dass sie und verwandte Arten zu den am frühesten entwickelten Tieren gehören.

Die Entdeckung ist auch deshalb so bahnbrechend, weil die Fossilien so gut erhalten sind. Da Quallen bekanntlich aus sehr weichem Gewebe bestehen, zerfällt dieses über die Millionen Jahre sehr leicht im Vergleich zu Knochen. Deswegen bleiben sie selten gut erhalten, wenn überhaupt irgendwelche Reste bleiben. Doch beim neuen Fund sind sogar anatomische Details wie kleine Tentakel erkenntlich.

Fotos von fossilen Quallen aus dem Kambrium.
So sehen die neuen Quallen-Fossilien aus. © Justin Moon, Jean-Bernard Caron and Joseph Moysiuk

Für die Forschung innerhalb der Paläontologie ergeben sich neue Erkenntnisse. Für das Expertenteam gibt es neue Anhaltspunkte, um die Evolution von Quallen zeitlich zu kalkulieren. Gleichzeitig lassen sich neue Schlüsse zum ozeanischen Ökosystem von einst ziehen, das vermutlich reicher und vielfältiger war, als man bislang dachte. Statt der Dominanz von Tieren mit harten Schalen könnte damals eine große Bandbreite an gefährlichen Weichtieren existiert haben.

Auch spannend: In der Paläontologie gibt es auch „große“ Entdeckungen zu machen. Vor einigen Jahren fand man einen neuen Riesen-Dinosaurier.

Quellen: „A macroscopic free-swimming medusa from the middle Cambrian Burgess Shale“ (Proceedings of the Royal Society B Biological Sciences 2023), EurekAlert

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