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Archäologischer Fund: Erstaunliche Entdeckung nahe Dortmund – damit haben Forscher nicht gerechnet

Im Ruhrgebiet stießen Archäolog*innen unter einem Ackerboden ganz unerwartet auf ein Gräberfeld. Man schätzt dessen Alter auf rund 2.000 Jahre.

Sarg liegt in einem Grab
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Die 5 wichtigsten archäologischen Funde aller Zeiten

Jahrtausende menschlicher Kultur bringen auch nach langer Zeit immer wieder erstaunliche Erkenntnisse hervor.Wir zeigen dir die fünf wichtigsten archäologischen Funde aller Zeiten.

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) haben bei Fröndenberg-Frömern im Kreis Unna nahe Dortmund mehrere eisenzeitliche Grabstellen mit Brandbestattungen freigelegt. Der archäologische Fund überraschte sogar die Fachleute.

Archäologischer Fund: Das entdeckte man bei Dortmund

Den Forschenden war bereits seit Jahren bekannt, dass es sich bei der Region rund um Fröndenberg um eine reiche Siedlungslandschaft handelt. Vor allem der Lehmabbau um Frömern habe in den vergangenen Jahren Einblicke in die eisenzeitliche Siedlungsgeschichte ermöglicht. „Doch mit den diesjährigen Befunden haben die Archäolog:innen des LWL nicht gerechnet“, heißt es in der entsprechenden Pressemitteilung.

Dr. Eva Cichy von der Außenstelle Olpe LWL-Archäologie erklärt dazu: „Direkt unterhalb des Ackerbodens erschienen neben kleineren Pfostengruben auch einige Eingrabungen […]. Als dann auch vereinzelt Leichenbrandreste freigelegt wurden, war schnell klar, dass wir hier ein kleines Gräberfeld erwischt haben.“

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Zwei besondere Gräber

Neben kleineren Ansammlungen von Überresten fanden die Archäolog*innen auch zwei größere, bedeutendere Gruben mit mehr Brandschutt und größeren Keramikstücken. Die nördlichste ovale Grube hatte einen Durchmesser von etwas mehr als einem Meter. Am Rand befanden sich außergewöhnlich große Keramikstücke, die seit ihrer Ablage zertrümmert worden waren. Einige der Keramiken wiesen Verzierungen wie Fingerabdrücke auf.

Dass es sich bei der Grube um ein sogenanntes Brandgrubengrab handelte, darauf deuteten Reste von verbrannten Knochen hin. „In der Grube fanden sich außerdem ein verzierter Spinnwirtel und mehrere Webgewichte. Demnach könnte es sich um die Bestattung einer Frau handeln“, heißt es in der Pressemitteilung weiter.

Die Forschenden gaben an, dass sie in einer benachbarten Grube auch eine geflügelte Pfeilspitze aus Feuerstein gefunden haben. Dies ist etwa 2.000 Jahre älter als die Gräber und stammt aus dem Ende der Jungsteinzeit.

Quellen: Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe

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