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Kein Leben: Simulation zeigt, wie dramatisch sich unsere Erde verändern soll

Forschende zeigen in einer Simulation, wie sich ein neuer Superkontinent bildet. Doch werden wir auf ihm leben können?

Weltkarte mit Fokus auf Südamerika und Afrika
© Yarr65 - stock.adobe.com

Was würde passieren, wenn die Erde aufhört, sich zu drehen?

So verändert sich die Erde, wenn sie sich aufhören würde zu drehen.

Auch, wenn es uns nicht so erscheint: Die Erde entwickelt sich. Das hat sie schon immer getan und das wird sie auch immer tun, solange sie existiert. In extrem langsamer Geschwindigkeit bildet sich ein neuer Superkontinent auf ihr. Für das menschliche Überleben sind das keine rosigen Aussichten.

Neuer Superkontinent in 250 Millionen Jahren

Fakt ist: Es dauert noch bis sich ein neuer Superkontinent entwickelt. Forschende gehen aktuell davon aus, dass sich Pangaea Ultima binnen der kommenden 250 Millionen Jahre bildet. Er würde dabei die Landmassen von Europa, Asien und Amerika vereinen.

Sobald dieser Fall eintritt, wird es das Leben sehr schwer auf der Erde haben. Der Superkontinent wäre zum größten Teil eine extrem heiße Wüste, in der Säugetiere, wie wir sie heute kennen – und das schließt uns ein – keinesfalls auf Dauer überleben könnten. Das haben zumindest der Geologe Alexander Farnsworth und sein Team in einer neuen Simulation erkannt.

Sie prognostizieren Temperaturen jenseits der 40 Grad Celsius – und das dauerhaft. Gerade das Zentrum des Superkontinents würde einer Hölle auf Erden gleichen, in der kaum Leben existieren kann. Für diesen Temperaturanstieg gibt es zwei Gründe:

  1. Unsere Sonne hätte in 250 Millionen Jahren bereits viel mehr Kraftstoff verbraucht. Der schrumpfende Kern sorgt für eine stärkere Strahlkraft des Sterns.
  2. Durch die enormen Plattenverschiebungen, die die Entstehung des Superkontinents ermöglichen, würde der Vulkanismus auf der Erde einen erneuten Aufwind erleben.

Massensterben vorprogrammiert

Diese Wärme setzt obendrein einen gefährlichen Dominoeffekt in Gang. Die damit einhergehende Trockenheit würde dafür sorgen, dass weniger Silikatgesteinen in die Ozeane gespült wird. Dieser Vorgang ist jedoch dafür verantwortlich, CO2 aus der Atmosphäre zu filtern, was zu weiterer Aufheizung führen kann.

Die bewohnbare Fläche auf der Erde schrumpft für uns demnach auf acht Prozent zusammen. „Wie es aussieht, wird es das Leben in Zukunft schwerer haben. Das hat schon etwas Deprimierendes“, zitiert Spektrum die Geologin Hannah Davies aus Potsdam.

Allerdings hat sie gesagt, dass es vor 200 Milliarden Jahren bereits den Superkontinent Pangea gab. Und auch hier schaffte es das Leben, sich durchzusetzen und zu der heutigen Blüte heranzuwachsen. Womöglich sind diese Schwankungen also genauso normal und notwendig wie Ebbe und Flut. Andere sind jedoch der Meinung, dass ein neuer Superkontinent für immer bleiben könnte.

Quelle: Spektrum

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