Tief unter dem Sand Ägyptens entdeckten Forschende eine geheime Grabkammer. Der archäologische Fund lässt in das Leben des dort begrabenen Mannes blicken. Zu Lebzeiten dürfte er eine bedeutende Persönlichkeit gewesen sein. Dennoch fand er ein frühes und tragisches Ende.
Archäologischer Fund: Unterirdische Grabkammer entdeckt
Forschende der Karls-Universität Prag haben in Abusir nahe Kairo eine bislang unbekannte Grabkammer ausgehoben, heißt es in einer Pressemitteilung der dpa (via Zeit). Die Kammer liegt in etwa 14 Meter Tiefe und misst drei Meter. Die tschechischen Ägyptologinnen und Ägyptologen datieren den archäologischen Fund auf das fünfte bis sechste Jahrhundert vor Christus.
Im dort gefundenen Sarkophag lag ein Mann namens Djehutiemhet begraben. Bei ihm handelte es sich wohl um einen hohen königlichen Schreiber. Die aufwendige Verzierung der Grabkammer lässt darauf schließen, dass Djehutiemhet seiner Zeit ein einflussreicher Mann gewesen sein muss.
Auf den Kalksteinwänden der Kammer befinden sich etwa viele religiöse Weisungen. Darunter beispielsweise Sprüche gegen Schlangenbisse. Djehutiemhets steinerner Sarg ist mit Darstellungen der Götter Isis und Nephthys geschmückt. Neben den bildlichen Götterdarstellungen befinden sich Sprüche aus dem ägyptischen „Buch der Toten“. Dabei handelt es sich um eine Art Ratgeber, der den Verstorbenen sicheres Geleit ins nächste Leben geben sollte. Ein weiterer archäologischer Fund eines solchen „Buch der Toten“ begeisterte erst vor kurzem Forschende.
Geheime Grabstätten aus dem alten Ägypten: Dieser archäologische Fund in einer 4.500 Jahre alten Grabkammer ist für Forschende ein „bedeutender Meilenstein“.
Hat sich Djehutiemhet zu Tode gearbeitet?
Als Schreiber am königlichen Hofe war Djehutiemhet ein bedeutender Würdenträger. Das erklärt auch sein prachtvolles Grab. Die Expertinnen und Experten der Karls-Universität gehen davon aus, dass es einst noch schmuckvoller gewesen sein könnte. Jedoch dürften Grabräuberinnen und -räuber die Kammern schon vor langer Zeit geplündert haben.
Doch nicht nur die reichen Verzierungen faszinieren die Forschenden an diesem archäologischen Fund. Es ist ihnen zudem gelungen Skelettreste von Djehutiemhet zu sichern und zu untersuchen. Dabei gelang ihnen eine verblüffende Erkenntnis: Der Mann ist bereits mit 25 Jahren verstorben. Scheinbar litt Djehutiemhet an schwerem Knochenschwund. Dies wurde, so lässt sich vermuten, durch seine Arbeit im Sitzen begünstigt.
Quelle: Zeit
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