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Archäologischer Fund im Meer: Forscher entdecken Tausende wertvolle Objekte

Vor der Küste Sardiniens hoben Forschende einen antiken Schatz. Sie entdeckten Zehntausende römische Münzen.

Ein Taucher macht einen archäologischen Fund auf dem Meeresgrund.
© Ева Поликарпова - stock.adobe.com

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Eher zufällig stieß ein Taucher vor Italien auf merkwürdige metallene Objekte am Meeresgrund. Wie sich später herausstellte, handelt es sich dabei um einen wahren Schatz der Antike: Mehrere Zehntausend Münzen aus der römischen Kaiserzeit. Für Forschende ist der archäologische Fund eine Sensation.

Archäologischer Fund: 2.000 Jahre alte Münzen gehoben

Knapp 2.000 Jahre lang lagen die Münzen auf dem Meeresboden im Gebiet Arzachena vor der Nordküste Sardiniens versteckt, bis eine private Tauchexpedition sie überraschend wiederentdeckte. Doch das ganze Ausmaß des archäologischen Fundes sollte sich erst am nächsten Tag zeigen, als diverse italienische Kultur- und Altertümer-Behörden zusammen mit der Feuerwehr und Polizei zu einer großen Bergungsaktion aufbrachen.

Der Aufwand hat sich sichtlich gelohnt, bestätigt das italienische Kulturministerium (Ministero della Cultura, MiC) in einer Pressemitteilung. Ersten Schätzungen nach konnte man zwischen 30.000 und 50.000 Münzen an Land bringen. Diese stammen aus dem vierten Jahrhundert nach Christus. Trotz ihres Alters befinden sich die wertvollen Münzen laut MiC „in einem außergewöhnlichen und seltenen Erhaltungszustand“. Auch die wenigen beschädigten Münzen sind noch lesbar, wodurch sich ihre faszinierende Geschichte rekonstruieren lässt.

Mysterien des alten Roms: Auch der archäologische Fund einer antiken Grabkammer wirft Fragen auf. Scheinbar wurde sie von einer schreckenserregenden Kreatur bewacht.

Opfer eines Schiffuntergangs?

Aufgrund des herausragenden Zustandes war es den italienischen Archäologinnen und Archäologen ein Leichtes, das Alter des archäologischen Fundes genau zu bestimmen. Da die frühesten Prägungen dem Kaiser Licinius (265 bis 325 n. Chr.) gewidmet sind, dürften sie etwa im Jahr 324 entstanden sein. Auch dessen Rivale und Nachfolger Konstantin der Große (270 bis 337 n. Chr.) und seine Familie sind auf vielen Geldstücken abgebildet. Da sich unter den Münzen keine Centenionalis befinden, die erst ab ca. 346 n. Chr. hergestellt wurden, lässt sich das Jahr 340 als ungefähre Obergrenze bestimmen.

Ebenfalls geht aus den Prägungen hervor, dass die Münzen in verschiedenen Prägestätten weitverteilt im römischen Reich hergestellt wurden. In demselben Areal, in dem man die Münzen fand, stieß man zudem auf Überreste eines antiken Schiffwracks.

„Wichtigste Entdeckung der letzten Jahre“

Archäologische Funde in dieser Zahl und solch gutem Zustand sind eine Seltenheit. Das weiß auch Generaldirektor Luigi La Rocca. „Der Schatz, der in den Gewässern von Arzachena gefunden wurde, stellt eine der wichtigsten Entdeckungen der Münzkunde der letzten Jahre dar“, lässt der Experte verlautbaren. Einmal mehr zeige sich der „Reichtum und die Bedeutung des archäologischen Erbes, das der Boden unserer Meere, den Menschen und Güter seit der Antike durchqueren, immer noch bewahrt“.

Durch weitere Restaurierungs- und Konservierungsarbeiten an den gehobenen Münzen erhoffen sich die Fachleute mehr über deren Hintergrund zu erfahren.

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