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Gegen den Klimawandel: Forscher entwickeln „bahnbrechende Technologie“ für dein Zuhause

In Zeiten des Klimawandels ist auch beim Hausbau ein Umdenken nötig. Mit neuentwickeltem „Kühlglas“ sollen sich dabei die Emissionen von Häusern deutlich verringern.

Ein kleines grünes Haus mit einem Blatt im Fenster.
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Klimawandel: Die Auswirkungen auf Natur und Gesellschaft

Der menschengemachte Klimawandel verändert unsere Welt mit vielfältigen Folgen. Welche Bereiche sind akut betroffen?

Der Klimawandel stellt die Menschheit vor eine ihrer größten Herausforderungen. Deshalb arbeiten Forschende akribisch daran, innovative Lösungen zu entwickeln. So stellte man in den USA nun eine fortschrittliche Technik vor, die klassische Klimaanlagen ersetzen und Häuser klimaeffizienter machen soll. Was es damit auf sich hat, liest du hier.

Klimawandel: Diese Technologie könnte helfen

Mit einer „Kühlglas“ getauften neuen Erfindung möchte ein Forschungsteam der University of Maryland (UMD) einen Beitrag im Kampf gegen den Klimawandel leisten. Wie es in einer jüngst veröffentlichten Studie heißt, habe man einen randomisierten photonischen Verbundstoff entwickelt, der aus einem mikroporösen Glasgerüst besteht. Diese Glasscheiben könnten bald als umweltfreundlichere Alternative zur herkömmlichen Klimaanlage Verwendung finden. Immerhin erlaubt die mikroporöse Glasbeschichtung einen Temperaturabfall von dreieinhalb bis vier Grad Celsius selbst unter erhöhter Luftfeuchtigkeit, ohne dabei Strom zu verbrauchen.

„Es ist eine bahnbrechende Technologie, die die Art, wie wir Gebäude kühl und energieeffizient halten, deutlich vereinfacht“, berichtet Hauptautor Xinpeng Zhao begeistert in einer begleitenden Mitteilung der UMD. „Sie könnte unsere Art zu leben ändern und uns helfen, uns besser um unser Zuhause und unseren Planeten zu kümmern“.

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So funktioniert die Erfindung

Dabei funktioniert die Beschichtung des „Kühlglas“ auf zwei verschiedene Weisen. Zuerst einmal reflektiert sie bis zu 99 Prozent der Sonneneinstrahlung. Somit verhindert sie, dass ein Gebäude Wärme absorbiert.

Interessanter jedoch ist, dass die Wärme in Form von langwelliger Infrarotstrahlung in die eisige Kälte des Weltraums wieder abgegeben wird. Dank des atmosphärischen Transparenzfensters gelangt die Infrarotstrahlung durch die Atmosphäre hindurch ins All, ohne für eine zusätzliche Erwärmung zu sorgen.

So effizient und widerstandsfähig ist „Kühlglas“

Wie man in der Studie schreibt, bieten solche passiven Materialien zur Strahlungskühlung die Möglichkeit, den Energiebedarf für die Kühlung eines Gebäudes um bis zu 60 Prozent zu senken. Ein Vorteil ist, dass man fein gemahlene Glaspartikel als Bindemittel verwendet. Dadurch lassen sich bei der Herstellung Polymere vermeiden, was das „Kühlglas“ widerstandsfähiger gegenüber Witterungen macht. Das macht es ideal für die Anwendung im Außenbereich.

„Dieses ‚Kühlglas‘ ist mehr als nur ein neues Material“, erläutert Zhao stolz. „Es ist ein tragender Teil der Lösung für den Klimawandel“. Indem man dank der Erfindung die Nutzung strombetriebener Klimaanlagen reduziert, werde auch weniger Energie verbraucht und der CO2-Fußabdruck des Menschen werde kleiner. „Es zeigt uns, wie neue Technologie uns helfen kann, eine kühlere, grünere Welte zu errichten“.

Nun geht es darum, die praktische Anwendbarkeit der Erfindung weiter zu testen. Über das jüngst gegründete Startup CeraCool möchte man in Zukunft mit der Entwicklung in Serie gehen und es kommerziell verwerten. Ob es sich langfristig als Mittel gegen den Klimawandel bewährt, dürften also die kommenden Jahre zeigen.

Quellen: „A solution-processed radiative cooling glass“ (Nature, November 2023); University of Maryland

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