Ein archäologischer Fund muss nicht immer Relikte der Antike aufdecken. In Ostpolen gruben Hobbyforscher*innen nun eine Sammlung von Skeletten aus. Sie wurden auf eine besonders abstoßende Weise behandelt.
Archäologischer Fund: Schaurige Entdeckung in Polen
Wenn Archäolog*innen Entdeckungen machen, handelt es sich normalerweise um uralte Überbleibsel antiker Zivilisationen wie Rom oder die griechischen Stadtstaaten. Doch auch aus jüngeren Zeiten gibt es immer wieder Relikte, die ebenfalls immer eine Geschichte über vergangene Zeiten erzählen. Das gilt auch gerade für den Zweiten Weltkrieg, über den auch bei weitem noch nicht alles bekannt ist. Ein besonders grausamer archäologischer Fund in Ostpolen zeigt dies ein weiteres Mal auf.
Die Wolfsschanze, der Bunker, in dem die hochrangigen Nazi-Kommandanten um Hitler sich während des Krieges versammelten, liegt heute in einem abgelegenen Bereich Polens. Auf dem weitläufigen Gelände befinden sich, was wenige wissen, auch andere Gebäude, unter anderem Privathäuser der verschiedenen Kommandeure. Unter dem Haus von Hermann Göring, der sich als „Reichsmarschall“ betiteln ließ, grub eine Gruppe von Hobby-Forscher*innen einen unerwarteten archäologischen Fund aus. Sie fanden mehrere Skelette, denen offenbar Hände und Füße fehlten, darunter auch ein Neugeborenes, wie SPIEGEL ONLINE berichtet.
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Das könnte der Grund für die schreckliche Tat sein
Aber das ist nicht alles, was den archäologischen Fund so schaurig macht. Der Leiter der Ausgrabung, der schon seit einiger Zeit in dem Areal arbeitet, Oktavian Bartoszewski, erklärte: „Wir waren mehr als schockiert“. Denn den menschlichen Überreste fehlten nicht nur Hände und Füße, es gibt auch keinen Hinweis darauf, dass sie bekleidet unter dem Haus vergraben wurden. Wenigstens in einer Hinsicht konnte die Polizei allerdings bereits Entwarnung geben: Die Tat wurde offenbar nicht erst vor kurzem begangen.
Was sich stattdessen ereignete und wieso die Menschen, bei denen es sich vermutlich um eine Familie handelt, auf diese Weise beerdigt wurden, ist daher unklar. Unwahrscheinlich ist allerdings, dass diese vor dem Bau des Hauses dort ihre letzte Ruhestätte fanden. Daher kann es gut sein, dass an dieser Stelle Beweise für ein weiteres ungeklärtes Verbrechen der Nazis ausgegraben wurden. Möglich ist aber auch eine Tat, die sich nach dem Krieg ereignete. In jedem Fall nahm die polnische Staatsanwaltschaft den archäologischen Fund zum Anlass, um Ermittlungen einzuleiten.
Quellen: SPIEGEL ONLINE
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