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Gletscher schmilzt rasant: Forscher melden Erschreckendes

Auf der ganzen Welt schmelzen die Gletscher immer schneller ab. Nun hat wohl die erste Nation bereits alle ihre Exemplare verloren.

Aufnahme eins Gletschers in den Anden vor blauem Himmel.
© DIEGO - stock.adobe.com

Grönlands Eis enthüllt vermutlich Unglaubliches: Hinweis auf uralten, massiven Meteoritenabsturz

Erst im November war ein riesenhafter Krater im grönländischen Eis gefunden worden. Nun gilt der Polarregion ein weiteres Mal die Aufmerksamkeit. Leider auch wegen des Klimawandels.

Venezuela wies im letzten Jahrhundert noch insgesamt sechs Gletscher auf. 2011 waren bereits fünf davon verschwunden. Nur der Humboldt-Gletscher, auch La Corona genannt, blieb als einziger erhalten. Doch jetzt ist es seit wenigen Tagen offiziell: Der südamerikanische Staat hat auch seinen ehemals sechsten und damit letzten Gletscher verloren.

Gletscher: Eisschmelze schreitet unaufhörlich voran

Bereits 2020 warnten Wissenschaftler*innen im Fachjournal Arctic, Antarctic, and Alpine Research, dass dieses Szenario eintreten wird. Dort hieß es: „Venezuela wird bald das erste Andenland sein, das alle seine Gletscher verliert“. In der Studie berichten die Forschenden, dass im Jahr 1910 die gesamte Gletscherfläche Venezuelas noch rund 1000 Quadratkilometer betrug. Im Verlauf der letzten hundert Jahre hatten sich diese um 98 Prozent zurückgezogen. Wobei sich das Abschmelzen nach 1998 noch einmal rasant beschleunigt hätte.

Ebenfalls schreiben die Wissenschaftler*innen, dass in den Anden bis 2050 sämtliche Gletscher verschwunden sein sollen. In Venezuela ist es wohl bereits so weit. Das hat das International Cryosphere Climate Initiative auf der Plattform X bekanntgeben. Die verbliebene Fläche des Humboldt-Gletscher betrug im April nämlich weniger als zwei Hektar. Das ist der Grenzwert, um eine Eisformation als Gletscher bezeichnen zu können.

Meldung zum Gletscher-Schwund:

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Lesetipp: Gletscher des jüngsten Gerichts – so wollen ihn Forscher*innen stoppen

Ungeahnte Auswirkungen aufs Ökosystem

Als Ursache für diesen rapiden Gletscherverlust benannten die Forschenden bereits in der Studie klar den Klimawandel. Sie betonen zudem, dass sich dieser in näherer Zukunft beschleunigen wird. „Der Klimawandel wird sich jedoch weiterhin auf die venezolanischen Hochanden auswirken, wobei für das 21. Jahrhundert eine schnelle Erwärmung und weniger Niederschläge prognostiziert werden.“

Die genauen Folgen dieser massiven Eisschmelze sind noch unklar, die Wissenschaftler*innen sind sich aber sicher: „Der Gletscherverlust wird sich […] zweifellos auf die lokale tropische alpine Biodiversität und die flussabwärts gelegenen Ökosysteme und Landschaften auswirken, einschließlich der Dynamik von Fluss- und Feuchtgebietsökosystemen“

Doch sie verweisen auch auf die Konsequenzen des Abschmelzen der Gletscher für die Wirtschaft, zum Beispiel durch den Rückgang des Tourismus in der Region. Ebenso wie auf die dramatischen Auswirkungen für das kulturelle Verständnis der Andenbewohner*innen. Aus diesem Grund hat die venezolanische Regierung noch vor wenigen Monaten versucht die Eismassen zu retten, wie die Zeitung El País berichtet. Dafür wurde der Humboldt-Gletscher mit Textilplanen bedeckt. Ein Verfahren, das bereits in den Alpen eingesetzt wird, jedoch nur kurzfristig Erfolge erzielt und die Gletscher nicht auf Dauer erhalten kann.

Quelle: X/@ICCInet, „The end of the eternal snows: Integrative mapping of 100 years of glacier retreat in the Venezuelan Andes“ (Arctic, Antarctic, and Alpine Research, 2020), El País

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